Manhattan

Erst neulich wurde an dieser Stelle, das Thema Schauplatz und filmische Umsetzung angeschnitten, am Beispiel von Baltimore und der Serie „The Wire“. Natürlich ist Woody Allens Film „Manhattan“ aus dem Jahr 1979 schon wegen seines Titels eine wundervolle Ergänzung für diesen Ideenbereich. Schauplatz ist New York, das Thema ist: Beziehungen von Intelektuellen in der Großstadt. In wunderbaren schwarz-weiß Bildern lernen wir zwei Pärchen kennen, zum einen Issac (Woody Allen), inzwischen 42 jährig, dessen Frau ihn für eine andere Frau verließ und die 17-jährige Tracy (Mariel Hemmingway) deren reine Jugendlichkeit nichts zuungunsten fehlender Lebenserfahrung verliert. Zum anderen Yale (Michael Murphy), verheirateter Universitätsdozent und seine Geliebte Mary (Diane Keaton) die mit der Situation von Yales Beziehungsstatus alles andere als zufrieden ist. „Manhattan“ weiterlesen

Thomas Glavinic – Der Kameramörder

Protokoll eines Osterausflugs. Der namentlich nicht genannte Ich-Erzähler wird gebeten niederzuschreiben, was sich beim Osterausflug in die Weststeiermark ereignete. Er fuhr mit seiner Lebensgefährtin zum befreundeten Ehepaar Stubenrauch. Tischtennis, Federball und Kartenspiele sollen an diesen sonnigen Tagen im April durchgeführt werden, jedoch erschüttert eine Nachricht die Vier. Ganz in der Nähe ist ein schreckliches Verbrechen begangen worden. Ein mit einer Kamera ausgerüsteter Mann, bringt drei Jungen in seine Gewalt und tötet zwei davon durch die Ausübung psychischen Drucks, so dass diese von Bäumen springen, weil sie Angst haben müssen das der Mann sonst alle weiteren Familienangehörigen töten wird. Das Verbrechen schlägt schnell hohe mediale Wellen und auch das gemeinsame Wochenende der Vier gerät in den Sog der Gier nach Neuigkeiten und dem Ekel über das grausame Verbrechen. „Thomas Glavinic – Der Kameramörder“ weiterlesen

The Wire – 2.Staffel

Filme und Serien können ihrem jeweiligen Schauplatz nicht nur zu größerer Popularität führen (so geschehen durch „Willkommen bei den Scht’is“ mit dem Städtchen Bergues bzw. der gesamten französischen Region Nord-Pas-de-Calais) sondern sie können unser Bild über diese Orte mit neuen Inhalten füllen, die Identität von Städten prägen und Plätze für uns vollkommen neu bebildern. „Sex in the City“ zeigt das Leben junger Frauen in „der“ Großstadt der westlichen Welt, New York. „Breaking Bad“ stellt die Schönheit, aber auch die Kargheit und Einsamkeit der Wüste um Albuquerque dar und seit den „Sopranos“ weiß man, das in New Jersey nicht immer ganz legal gehandelt wird. Das bisher aber beeindruckendste Porträt einer Stadt liefert „The Wire“ mit ihrem Schauplatz Baltimore. „The Wire – 2.Staffel“ weiterlesen

Helmut Krausser – Schmerznovelle

Ein Psychologe reist in ein touristisches Badeörtchen in den Bergen, um seinen Doktorvater zu besuchen. Doch eigentlich hat er es auf dessen Frau abgesehen, die eine ehemalige Studienbekannte ist. Diese setzt sich noch vor seiner Ankunft ab und da der Psychologe nicht einfach wieder wegfahren kann, widmet er sich einem Fall, der ihn von allen Seiten angepriesen wird. Im Ort gilt Johanna Palm als Ausnahme, den ihr psychischer Zustand ist, vereinfacht formuliert, zweigeteilt. „Helmut Krausser – Schmerznovelle“ weiterlesen

Peter Stamm – Sieben Jahre

Der Architekt Alex wird gerade mit dem Studium fertig, als er eher zufällig die zurückhaltende, etwas kindische und nur wenig verführerische Polin Iwona im Biergarten kennenlernt. Irgendetwas, was er nicht genau identifizieren kann, reizt ihn an ihr und wenn es nur die unerschütterliche Feststellung Iwonas ist, das sie ihn liebt. Doch Alex nimmt sie nicht ernst und fährt stattdessen mit seiner langjährigen Freundin Sonja, einer zielbewussten, klugen und gutaussehenden Frau zu einem Sommerausflug nach Marseille, wo beide sich näher kommen und ein Paar werden. Ein halbes Jahr später macht Alex ihr ein Heiratsantrag und Iwona verschwindet aus seinem Leben. Doch sieben Jahre später wird sie wieder auftauchen. „Peter Stamm – Sieben Jahre“ weiterlesen

The Wire

Ich erläuterte bereits innerhalb dieser Kategorie „Serien“, den Vergleich von Serien zu Romanen. Ich muss bemerken, dass man an dieser Stelle einige Erweiterungen der Theorie machen muss, denn Serien sind nicht gleich Serien, so wie Romane nicht gleich Romane sind. Einige Serien sind Folge für Folge abgeschlossen, es handelt sich dabei um sogenannte Reihen, andere sind Episodenfolgen die sowohl ein einzelnes Thema in der jeweiligen Folge behandeln, als auch die Gesamthandlung weiter treiben, man denke hier an die „Sopranos“ oder insbesondere an „Six Feet Under“ und wieder andere benötigen fast die gesamte Aufmerksamkeit von der ersten Sendeminute an, da einem sonst ein wenig die Zusammenhänge verloren gehen, was vorher geschah, weil sie eine stark fortwährende Handlung haben, man nennt so etwas Fortsetzungsserie, wie hier im vorliegenden Fall, „The Wire“.

Im „virtuellen“ Regal meiner mir im Internet angebotenen Serien habe ich vor einiger Zeit mal nach „The Wire“ gegriffen. Viel wusste ich über die Serie nicht, außer dass einige Meinungen sie als die beste je gemachte Serie betrachten und das es um einen Kriminalfall geht, der in Baltimore spielt.
Ich nehme an sie kennen Baltimore genauso wenig wie ich, eins steht aber fest, die Stadt an der Ostküste in Maryland gehört zu den gefährlichsten Städten der USA, deren Niedergang in den letzten Jahrzehnten dem von Detroit gleicht. „The Wire“ weiterlesen