Barry

Idee: Bill Hader, Eric Berg | Dramedy-Serie | bisher 8 Folgen in 1. Staffel | veröffentlicht 2018 in HBO

Stellen Sie sich vor Sie wären ein Auftragskiller! Was, das können Sie nicht? Na gut, stellen Sie sich vor, Sie wären ein Schauspieler, der einen Auftragskiller spielt! Besser? Und jetzt anders herum, stellen Sie sich vor sie sind ein Auftragskiller und wollen ein Schauspieler werden! Jetzt kommen Sie, geneigter Leser, der Situation des Haupthelden Barry Berkman (Bill Hader) der Dramedy-Serie „Barry“ nahe. Dieser war ein Marine und verdient nun seine Brötchen mit Auftragsmorden, die sein Agent und väterlicher Freund Monroe Fuches (Stephen Root) für ihn einfädelt. Doch Barry hat die moralischen Komplikationen, die sich aus seiner Berufswahl ergeben langsam satt und möchte aussteigen. Ein letztes Mal nimmt er einen Auftrag an und reist nach Los Angeles, wo er für die tschetschenische Mafia einen Schauspielschüler umlegen soll, der eine Affäre mit der Ehefrau des Mobchefs Goran (Glenn Fleshler) hat. Dessen überaus freundlicher Assistent Noho Hank (Anthony Carrigan) weißt Barry ein und dieser fährt zur Schauspielschule der Zielperson, um seinen Auftrag durchzuführen. Dort trifft Barry auf Sally Reed (Sarah Goldberg), die wie alle Schüler von Schuldirektor Gene Cousineau (Henry Winkler) von einer großen Karriere in Hollywood träumt. Barry lässt erstmal von seinem Job ab und interessiert sich für die Schauspielkunst, was für alle Beteiligten zunehmend komplizierter wird.

 „Barry“ ist eine sehr überzeugend gemachte Serie und das obwohl sie eigentlich keine wirklich neuen Themen bereithält. Der Zuschauer muss sich mit einem Kriminellen identifizieren, was er spätestens seit den „Sopranos“ gelernt hat und er wird in die Welt der Mafia und der großen Hollywoodträume entführt, ebenfalls Sujets,die allgemein bekannt sind. Doch all das wird vollkommen neu zusammen gemischt.Da ist zum einen mal die liebreizend freundliche tschetschenische Mafia, die -und das überrascht – sehr ungern selbst Feinde zur Strecke bringt, weshalb man letztendlich Barry engagiert. Dann haben wir die träumenden Hollywoodstars von morgen, die eine Schauspielschule besuchen, deren Direktor seine Autorität eher aus cleverer Selbstvermarktung zieht und weniger aus seinem aktuellen schauspielerischen Erfolg und wir haben mit Barry einen Serienhelden, dessen Wasser so tief und still sind, dass er zum Schauspielerberuf absolut ungeeignet erscheint und logisch zwar nachvollziehbar, aber doch moralisch sehr fragwürdig handelt. Das alles ergibt einen wundervoll komischen, innovativen und vor allem sehr humorvollen Mix, zu einer der witzigsten Serien dieses Jahres.     

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