Aus der (neuen) Reihe: „an-geHÖRT“
Podcats spielen seit einigen Jahren in meinem Leben eine immer größere Rolle und das gilt wohl nicht nur für mich, sondern ist gerade eine neue Welle des Medienkonsums. Ich gehöre nun auch zu den Leuten, die in der Öffentlichkeit mit Kopfhörern unterwegs sind und sich von anderen Leuten aus dem Internet beschallen lassen, während man, wie in einem akustischen Kokon, durch die Straßen der Stadt zieht.[1] Dieses Abwenden von der eigentlichen Welt ist verbunden mit einem Eintauchen in ein Hörgelage, dass sich – so hoffe ich mindestens – vermeintlich tiefer mit der Welt beschäftigt.
Wie bei allen Medien ist es irgendwo eine Frage der Perspektive der Weltschau und ebenso zahlreich wie die Facetten unserer Zeit, sind dann auch die Themen von Podcasts. Er kann dich unterhalten, informieren (aber auch desinformieren) und amüsieren. Aber – und hier liegt ein Wesenskern des Mediums, er kann dies tun, während du unterwegs bist, oder etwas anderes machst, er lässt dir die Möglichkeit, den Podcast zusätzlich zu einer anderen Tätigkeit ablaufen zu lassen (was bei Lesen oder Fernsehschauen eben nicht möglich ist). Podcasts sind ein weiteres Puzzleteil für die vermeintliche Effektivierung unserer zeitlichen Ressourcen, für das Ausquetschen von Nützlichkeiten unseres Alltages und für eine Abwendung von der Möglichkeit direkter Kommunikation um uns herum. Sie sind – wie so viele Neuerungen – Gewinn und Verlust zur gleichen Zeit. „Kekulés Corona Podcast“ weiterlesen