The Discovery

Jahr: 2017 | Regie & Drehbuch: Charlie McDowell (Buch mit Justin Lader) | Science-Fiction-Film | 110min | Location: New England

Es gibt Dinge, die essenziell zum Leben dazu gehören; Essen, Trinken, die zu sich genommen Nahrungsmittel wieder auszuscheiden, Schlaf, aber natürlich auch der Tod. Als Ende von allem und als nicht zu überschreitende Erkenntnisschranke ist der Tod ein Gegenstand zahlreicher Fantasien. Diese Überlegungen, was danach kommen könnte, sind eng mit religiösen Heilsvorstellungen verknüpft. Einen großen Halt, den uns Religionen geben, sind ihre Vorstellungswelten vom Leben nach dem Tod. Charlie McDowell, dem ein oder anderen vielleicht bekannt von seinem Film „Windfall“, versucht in „The Discovery“ diesem Thema eine neue Inspiration zu geben, denn stellen Sie sich vor, es wäre wissenschaftlich bewiesen, dass da noch etwas käme, nach dem Tod.

Der Wissenschaftler Thomas Harbor (Robert Redford) hat vor zwei Jahren gezeigt, dass es so etwas wie ein Leben, eine Existenz oder ähnliches nach dem Tod gibt. Die gesellschaftlichen Auswirkungen sind verheerend, denn viele Menschen begehen Selbstmord, um schneller in die die Nachlebensphase treten zu können (für das Setting des Films ist dieses Szenario wichtig, aber es wirkt doch sehr konstruiert und nicht recht nachvollziehbar). Sein Sohn Will (Jason Segel), selbst Neurowissenschaftler, will deshalb seinen Vater überzeugen, seine Forschung zu widerrufen, um die Ausflucht der Menschen in den Suizid zu stoppen. Auf der Fährfahrt zum Laboratorium seines Vaters lernt er Isla (Rooney Mara) kennen, die später selbst Suizid begehen will, aber von Will gerettet wird. Sie wird in Harbors Gemeinschaft der Anhänger seiner Forschung aufgenommen, wo Harbor nicht nur nicht seine Forschung widerrufen will, sondern in einem weiteren Schritt aufzeigen kann, was nach dem Tod wirklich passiert. „The Discovery“ weiterlesen

I’m Thinking of Ending Things

Jahr: 2020 | Regie & Drehbuch Charlie Kaufman | Länge: 134min | Surreales Drama

Als großer Freund von Charlie Kaufman war ich sehr erfreut, auf Netflix einen Film von einem der genialsten Drehbuchautoren[1] der letzten 25 Jahre zu entdecken. Das dieser Film bereits 2020 herauskam und direkt bei Netflix veröffentlicht wurde und erst jetzt von mir gesehen wurde, zeigt leider nicht nur viel über meinen übersichtlichen Konsum der Videoplattform, sondern auch über ein gewisses kinematographisches Erlahmen.[2] Aus dieser Beobachtung resultierend und grob verkürzt – und mit einem gewissen heideggerschen Impuls – könnte man das Leben (also nicht unbedingt nur mein eigenes) als Dasein zur Erschlaffung bezeichnen. Jedoch sollte vor falschem existentiellem Selbstmitleid gewarnt werden, dieses ist meistens nicht nur falsch und etwas selbstgerecht, es ist auch langweilig. Aber Leben – gutes Stichwort – weil wir damit wieder bei Charlie Kaufmans Film sind. „I’m Thinking of Ending Things“ weiterlesen

Windfall

Jahr: 2022 | Drehbuch & Regie: Charlie McDowell | Länge: 92min | Thriller

In einer abgelegenen Villa in Kalifornien macht sich ein Niemand (Jason Segel) daran wertvolle Dinge zu stehlen. Doch seine Tätigkeit wird durch die unerwartete Rückkehr des Besitzers, eines sehr wohlhabenden CEOs (Jesse Plemons) und seiner Frau (Lily Collins) gestört. Der Räuber versucht unerkannt zu flüchten, wird aber entdeckt und damit wird dieser Überfall zwischen den drei Menschen ausgehandelt. „Windfall“ weiterlesen

The Power of the Dog

Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Jane Campion (nach einem Roman von Thomas Savage) | Western-Drama | Länge: 128min | Location: Montana in den 1920ern (gefilmt jedoch in Neuseeland!)

Die beiden ungleichen Brüder Phil (Benedict Cumberbatch) und George Burbank (Jesse Plemons) betreiben eine Farm in Montana. Beim Viehtrieb rasten sie bei der Gasthausbetreiberin Rose (Kirsten Dunst) und ihrem androgyn wirkenden Sohn Peter (Kodi Smith-McPhee), dessen Interessen weitestmöglich von denen von Cowboys entfernt zu liegen scheinen. Während der ruhige und etwas plump wirkende George, sich von Rose angezogen fühlt, ist es der raue und machomäßige Phil, der sich über Peter lustig macht, auch um das Klischee des starken Cowboys-Manns vor seinen Angestellten bestätigt zu sehen. „The Power of the Dog“ weiterlesen

Fargo – Staffel 2

Die erste Staffel der Mini-Serie „Fargo“ habe ich Ihnen ja bereits zu Beginn des Jahres vorgestellt. Gestern endete die 2.Staffel, die man bei netflix seit dem 14.Oktober im wöchentlichen Turnus sehen konnte. Wie für eine Mini-Serie üblich, mit einem abgeschlossenen Handlungsrahmen und einer nur für diesen, engagierten Schauspielercrew. Schon die erste Staffel, der von den Coen-Brüdern produzierten Serie, setze hohe Maßstäbe. Diese jedoch wurden fast pulverisiert, denn Staffel zwei setzt einen neuen Gradmesser im Bereich Mini-Serien im Krimiformat. „Fargo – Staffel 2“ weiterlesen

Breaking Bad

Stellen sie sich vor, sie sind ein guter Mensch (das fällt ihnen hoffentlich nicht allzu schwer). Sie haben ein gutes Herz und sie lieben ihre Familie. Ja, auch sie haben Fehler, tun manchmal Schlechtes, es gibt Leute die von ihnen enttäuscht sind, aber im Großen und Ganzen sind sie ein guter Mensch und das Schlechte gehört nicht zu Ihnen, es ist nur ein Teil der Fassade, ein Ausbruch, eine Abweichung der Regel, denn ihr Ziel, ihr Lebenssinn ist Gut.
Und nun stellen sie sich das genaue Gegenteil vor: sie sind Böse und das Gute an ihnen, dass die Anderen von ihnen wahrnehmen, ist nur die Fassade damit das Böse sich verstecken kann, sie scheinen den guten Sinn verloren zu haben und können auch nicht mehr sagen, wann und wo das genau passierte.

Mehr oder weniger ist das die Story von Breaking Bad. „Breaking Bad“ weiterlesen