Der Schacht

Originaltitel: „El Hoyo“ | Jahr: 2019 | Regie: Galder Gaztelu-Urrutia | Science-Fiction-Kammerspiel | Länge: 94min

Goreng (Ivan Massague) erwacht in einem dystopisch anmutenden Gebäude, das wie ein Gefängnis, oder eine Besserungsanstalt anmutet. Das Bauwerk besteht aus untereinander angeordneten Ebenen, die durch einen offenen Schacht miteinander verbunden sind. Auf jeder Ebene leben zwei Personen. Gorengs Mitbewohner ist Trimigasi (Zorion Eguileor), der ihm sogleich das grundlegende Prinzip des Hauses erklärt. Jeden Tag fährt eine reich gedeckte Tafel mit köstlichen Speisen von ganz oben nach ganz unten durch den Schacht. Jede Ebene kann sich bedienen, doch umso weiter runter der Essenstisch im Schacht fährt, umso leerer wird er natürlich, je nachdem wie man sich weiter oben bedient hat. Goreng und Trimigasi sind auf Ebene 47, ein passables Stockwerk, wie Trimigasi meint, denn hier sind noch genügend Essensreste der höheren Level übrig, schlimmer würde es aber weiter unten sein, in Etagen jenseits der 100, wo man rein gar nichts mehr auf dem Essenstisch vorfindet. Jeden Monat wird die Etage gewechselt und man steigt auf, oder ab, im Schacht und findet sich mit vollkommen neuen Bedingungen wieder, obwohl eigentlich alles gleichbleibt. „Der Schacht“ weiterlesen

Marc-Uwe Kling – Qualityland

Dystopien sind ein gern genutztes Genre, um heutige Entwicklungen kritisch zu durchleuchten, um sie in einer entfernten Zukunft zu spiegeln. Interessanterweise sind sie weitaus jünger als Utopien, die einen fiktiven Nicht-Ort, ein herbeigewünschtes Nirgendwo beschreiben. Dystopien tauchen erstmals seit der industriellen Revolution auf und in den letzten Jahren scheint diese Gattung durchaus Konjunktur zu haben, was vielleicht dafür spricht, dass wir in bewegenden Zeiten leben. „Marc-Uwe Kling – Qualityland“ weiterlesen