Poor Things

Jahr: 2023 | Regie: Giorgos Lanthimos | Drehbuch: Tony McNamara | Spielfilm | 141min

In einer futuristischen Vergangenheit waltet der über allen Maßen begabte Chirurg Dr. Godwin „God“ Baxter. Er säbelt Leichen auf und transplantiert hier und da Organe um und erschafft kurioses neues Leben. Seinem begeisterten Schüler Max MaCandles (Ramy Youssef) übergibt er einen Protokollanten-Job, der es aber in sich haben wird. Max darf alle Fortschritte von Bella Baxter (Emma Stone) notieren, einer scheinbar minderbegabten jungen Frau, bei der sich herausstellt, dass sie ein weiteres chirurgisches Experiment von God ist. Bella ist nicht Gods Tochter, sondern war ein schwangeres Suizidopfer. God operierte dem toten Frauenkörper das Gehirn des ungeborenen Kindes ein, erweckt sie zu leben und beobachtet nun die Entwicklungsfortschritte. Er muss nun bei sich – sonst ein durch und durch emotionsloser, wissenschaftlich rationaler Geist – feststellen, dass er Vatergefühle für Bella hegt. Und weil er McCandeles für einen akzeptablen Schwiegersohn hält, möchte er eine Hochzeit zwischen ihm und Bella arrangieren, um Bella bei sich behalten zu können, und ihre Fortschritte zu studieren. Dafür soll noch schnell ein Vertrag geschlossen werden, den der Anwalt und Frauenheld Duncan Wedderburn (Mark Rufallo) ausarbeiten soll. Er jedoch entdeckt die wunderschöne Bella und möchte mit ihr nach Lissabon durchbrennen, während diese gerade die geistige Phase der frühkindlichen Sexualität entdeckt hat und die körperliche Lust für äußerst befriedigenswert empfindet. „Poor Things“ weiterlesen

The Favourite

Jahr: 2018 | Regie: Giorgos Lanthimos | Drehbuch: Deborah Davis, Tony McNamara | Historienfilm | Länge: 120min | Location: England

Es ist der Beginn des 18. Jahrhunderts und der spanische Erbfolgekrieg lässt die Armeen der europäischen Königshäuser in den Krieg ziehen. Die britische Monarchie wird von Queen Anne (Olivia Colman) angeführt, aber es ist ihre engste Vertraute Sarah Churchill, die Herzogin von Marlborough, (Rachel Weisz) die eigentlich über die Geschicke des Landes bestimmt, denn ihr Einfluss auf die Königin ist so groß, dass sie diese nach eigenem Gutdünken manipulieren kann. So scheitert auch Oppositionsführer Robert Harley (Nicholas Hoult) immer wieder mit seinem Bemühen, eine geplante Steuererhöhung zu verhindern, welche die Herzogin, ebenso wie die Regierung für die Weiterführung des Krieges beschließen wollen. Während im Palast trotzdem dem dekadenten Treiben nachgegangen wird, erreicht eine verarmte Cousine der Herzogin am Hof. Abigal Masham (Emma Stone) erbittet von Sarah eine Anstellung und kann sich schnell nach oben arbeiten bis hin zur Queen. „The Favourite“ weiterlesen

Maniac

Idee: Patrick Somerville | Regie: Cory Joji Fukunaga | Mini-Serie | 10 Folgen | veröffentlicht 2018 auf netflix

Annie Landsberg (Emma Stone) und Owen Milgram (Jonah Hill) haben recht unterschiedliche Probleme. Annie verlor ihre Schwester (Julia Garner) bei einem von ihr verschuldeten Verkehrsunfall und kann sich davon seelisch einfach nicht befreien. Owen wiederum ist das schwarze Schaaf der wohlhabenden und einflussreichen Milgram Familie. Er hat schizophrene Momente in seinem Leben soll aber im Gericht für seinen Bruder einen Meineid leisten (Billy Magnussen), damit dieser nicht wegen sexueller Belästigung verhaftet wird.
Noch sind einige Tage Zeit zur Verhandlung und Owen begegnet Annie zufällig sich im Labor von Neberdine Pharmaceutical Biotech (NPB). Er ist vom Gedanken besessen, dass Annie einen Geheimdienstauftrag für ihn hat, während Annie eher von der Psychopharmaka der Firma besessen ist. Beide gelangen so in eine neue Studie, die in drei Phasen den menschlichen Verstand reinigen soll und alle psychischen Probleme der Probanden behebt. Als mit Dr. Robert Muramoto (Rome Kanda) plötzlich einer der leitenden Ärzte verstirbt, ruft Dr. Azumi Fujita (Sonoya Mizuno) ihren ehemaligen Kollegen Dr. James Manterlay (Justin Theroux) zurück ins Team, welcher ursprünglich den Supercomputer GRTA baute, der das Studienexperiment überwacht. Doch GRTA, der nach dem Vorbild von Manterlays Mutter (Sally Field) entstand, arbeitet nicht einwandfrei. „Maniac“ weiterlesen

La La Land

Alles hat seine Zeit. Wehmütig blicken wir zurück auf etwas, das Vergangen ist und sich nicht wieder einfangen lässt, eine Melancholie erfasst uns, wenn wir daran denken, aber auch eine Freude, das wir etwas Wundervolles erlebt haben, dass uns etwas gegeben hat, dass uns zudem gemacht hat, der wir heute sind.

Manchmal ist nicht wirklich klar, wann etwas seine Zeit hat oder eben gehabt hat. Ist die USA noch die unumstrittene Weltmacht? Ist Hollywood der Magnet des Filmbusiness? Veränderungen prägen den Lauf der Dinge und in einer zunehmend dynamischen Welt scheinen Meinungen die eine diffuse Rückkehr in eine vergangene Zeit predigen mehr und mehr Gehör zu finden. Die Welt steht einfach nicht still und wenn doch, sollte man dies tunlichst genießen.
So, wie wenn man im Stau steht, im Gewirr der Autobahnen von Los Angeles. Was kann man da besseres tun als aufzustehen und die Sonne genießen, die scheinbar immer, ob Sommer oder Winter, über der Stadt scheint, so schlägt es uns die erste Szene von „La La Land“ vor.
Auch Mia (Emma Stone) steht im Stau und nutzt die Zeit für ein Vorsprechen für eine Fimrolle zu üben, ihr Traum ist es, wie der von so vielen anderen, Schauspielerin zu werden. Hinter ihr steht Sebastian (Ryan Gossling), der genervt ist, dass Mia nicht losfährt und seine Hupe ausgiebig bedient, um dies akustisch anzudeuten. Ein unschönes, aber kurzes, erstes Zusammentreffen der Beiden. Doch natürlich sieht man sich immer zweimal im Leben (in Hollywood Filmen eigentlich noch mehr als das). Beeindruckt von der Musik, die aus einem Klub kommt, betritt Mia diesen, um dort den Pianisten (natürlich Sebastian) zu erleben, welcher für eben jene Musik verantwortlich ist und dafür vom Club-Besitzer (J.K. Simmons) gefeuert wird. Die beiden sehen sich und Mia möchte gerade zu einem Lob für Sebastians Musik ansetzen, als dieser sie anrempelt und frustriert wegen der gerade eingetreten, unbefriedigenden, beruflichen Situation abgeht. Natürlich war dies nicht das letzte Wiedersehen, denn nur wenig später trifft man sich auf einer Party und der Film würde keinen Sinn machen, wenn beide sich nicht näher kämen. „La La Land“ weiterlesen

Birdman

Warum lesen sie diesen Blog? Zeitvertreib? Interesse an sozialen Medien? Vielleicht sogar am Kino, oder dem Film „Birdman“, der gerade vier Oscars gewann (so etwas erhöht das Interesse immer, kann man machen was man will)? Oder fragen Sie sich, warum schreibt jemand so etwas wie diesen Blog? Wieso meint dieser jemand mir seine Meinung zu einem Film aufdrängen zu müssen (und warum bitte interessieren mich denn andere Meinungen)? Und ist dieser Schreiberling nicht eigentlich vollkommen ahnungslos (hat er denn Kunst studiert, oder Filmgeschichte oder so was)? Oder lassen Sie uns gleich etwas abstrakter werden und fragen uns: was tun wir hier, auf dieser Welt überhaupt? Wozu die Zeit die bleibt, benutzen? Sollten wir nicht ständig nach dem Wahren, Schönen, Guten suchen, um unserem Tun einen Sinn zu verleihen? „Birdman“ weiterlesen