Daniel Kehlmann – Mahlers Zeit

Da mir „F“, Kehlmanns neuester Roman noch etwas zu teuer ist, habe ich mich mit gebrauchter Ware eingedeckt, und zwar mit seinem drittem Roman, „Mahlers Zeit“ aus dem Jahr 1999, in meiner Version als Taschenbuch, dass in seiner weinroten Farbe und bei seiner Größe von mir mehrmals äußerlich mit meinem Reisepass verwechselt wurde.

Hauptheld David Mahler hat eine unruhige Nacht, Träume wechseln sich ab und er schläft eher unruhig, sieht auf die Wand und entdeckt vor seinem geistigen Auge plötzlich mathematische Formeln, welcher er sein Leben lang als Hochbegabter suchte. Und was er da entdeckt. Mahler ist der Meinung hinter das Geheimnis der Zeit gekommen zu sein. Doch seine Stellung im Wissenschaftsbetrieb ist alles andere als hoch, was am etwas eigenwilligen Auftreten, des eher verschroben Mitdreißigers Mahler liegt. Er hält mehr oder weniger niemanden für Begabt genug, seine Theorie zu verstehen, außer vielleicht seinem Idol, dem Nobelpreisträger Valentinov, mit dem er sich gern austauschen würde, der aber alles andere als einfach zu erreichen ist.

Kehlmanns Buch ist die Geschichte von Genie und Wahnsinn und der Frage des Unterschiedes von Wahrscheinlichkeit und Gesetzmäßigkeit. Dabei wird der Leser weniger von den Wahrheiten Mahlers mitgerissen, sondern mehr von der Frage ob diese auch wahr sein könnten und warum die Welt darauf einfach keine eindeutigen Antworten zu geben vermag. Ein spannendes (und ziemlich kurzes) Buch, dass noch vor der breiteren Entdeckung Kehlmann geschrieben wurde und in seiner Brillanz doch seinen neueren Büchern etwas hinterherläuft.

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