Eine Reihe betrüblicher Ereignisse

Sie sind ein Freund von Märchen, doch sie haben etwas gegen die ständigen Happy-Ends? Sie erfreuen sich an der Optik von Tim Burton Filmen? Wenn Ihnen gesagt wird, guck weg, schauen sie trotzdem hin? Dann gibt es gute Nachrichten, sehen Sie sich unbedingt die Netflix Serie „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ an! Die könnte ihnen gefallen.
Sie handelt von den Baudelaire Kindern; Violet (Malina Weissman), Klaus (Louis Hynes) und dem Baby Sunny (Presley Smith), denen mitgeteilt wird, dass ihre Eltern beim Brand ihres Hauses verstarben. Da die Baudelaires recht reiche Leute waren, hatten sie einen eigenen Finanzverwalter, Artur Poe (K. Todd Freeman), beauftragt, welcher sich nun um die Unterbringung der Kinder kümmern muss. Poe, der seinen Beruf in der Verwaltung als erfüllende Lebensaufgabe betrachtet, hat nicht wirklich Geschick darin einen geeigneten Vormund zu finden und sendet die Drei als erstes zu Graf Olaf (Neil Patrick Harris), einem verarmten aber trotzdem höchst selbstsichereren Schauspieler, der keinen großen Hehl daraus macht, eigentlich nur an das Geld der Kinder gelangen zu wollen. So beginnt die Geschichte der Baudelaire Kinder, die immer schlimmer, dramatischer und dunkler wird. Sagen Sie aber nicht, sie wurden nicht gewarnt.

Nicht nur der köstliche Vorspann zu „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ rät ihnen dazu, den von ihnen benutzen Empfangsbolzen auszuschalten, auch der immer trübselig dreinblickende Erzähler Lemony Snicket (Patrick Warburton) verpasst es nicht, ihnen regelmäßig, wegen der Dramatik der zu berichtenden Ereignisse, lieber zum nicht Weiterschauen zu raten. So wird eine wundervolle Serie geschaffen, voller schwarzem Humor, die Märchen im Allgemeinen, das Format von Fernsehserien und sich selbst ständig auf den Arm nimmt und die es trotzdem nicht verpasst, wie ein Märchen zu wirken, wo die Kinder, klüger sind als die Erwachsenen, die das aber nicht einsehen wollen, wo die Bösen böse und die Guten gut sind und trotzdem nicht eindimensional wirken.

Die Fernsehserie ist eine Adaption der Bücherreihe von Daniel Handler, der sie unter dem Synonym Lemony Snicket (der dann auch als Erzähler auftritt) veröffentlicht hat. Einige mögen bereits den Film „Lemony Snicket – Rätselhafte Ereignisse“ kennen, der ebenso auf den Büchern beruht, bei dem aber Daniel Handler als Drehbuchautor abgelöst wurde. So machte sich dieser nun daran, das Projekt vollkommen nach seinen Ideen auszuführen und produzierte gemeinsam mit Neil Patrick Harris, eine Serie, die in drei Staffeln alle Bücher darstellen soll. Die erste Staffel verspricht einiges und da man im Produktionsteam nicht wünscht, dass die Kinder sichtbar älter werden, ist Eile beim Abdrehen der nächsten Staffeln angesagt, das freut natürlich den Zuseher, der sich auf weitere Folgen freut.

Schreibe einen Kommentar