Hillbilly Elegy

Jahr: 2020 | Regie: Ron Howard | Drehbuch: Vanessa Taylor | Drama | Länge: 116min | Location: Ohio (Midwest USA)

Da die Kinos weiterhin im Coronaschlaf liegen, verschiebt sich das Anschauen neuer Filme auf Streamingangebote, so ist dies auch mit Ron Howards neuem Film „Hillbilly Elegy“, der Verfilmung eines Beststellers von J.D. Vans aus dem Jahr 2016, in welchem der Autor autobiographisch über seine Kindheit, Jugend und seine Familie schreibt.

J.D. Vans (Gabriel Basso) ist Student in Yale, einer der führenden Ivy-League Universitäten der USA, gerade in der Interview-Woche, welche dazu dient einen möglich großartigen Arbeitgeber zu finden, als er von seiner Schwester (Haley Bennett) angerufen wird, nach Hause nach Ohio zu kommen, da ihre gemeinsame Mutter (Amy Adams) eine Überdosis Heroin zu sich genommen hat. Vans reflektiert sein bisheriges Leben und blickt dabei auf seinen bisherigen Weg, der seine Familie erst von Kentucky nach Ohio führte, um dort vom industriellen Reichtum der Region zu partizipieren. Tatsächlich erwies sich dies als Illusion und gelang eigentlich nie. Die Familie lebte am unteren Ende der Einkommensschicht und bezeichnete sich selbst als Hinterwäldler (=hillbilies). J.D. musste als Kind (Owen Asztalos) immer wieder miterleben, wie die eigene Mutter dem Druck der Welt nicht standhielt, wie sie in schrecklich herrischen Phasen die Familie anherrschte, wie immer wieder neue Jobs und Männer sich abwechselten. Trotzdem gelingt J.D. der Ausweg aus seinem sozialen Milieu, den er scheinbar der Großmutter (Glenn Close) verdankt.

„Hillbilly Elegy“ ist die Familiengeschichte mit den altbekannten und nicht gerade originellen Motiven; Portrait einer schwierigen Kindheit, Aufstieg aus diesen Verhältnissen und Gebundenheit an die eigene Familie. Auch wenn die Story durchaus nicht langweilig erzählt wird, wirkt dieses Drama eigentlich nie spannend und auch wenn es eigentlich keine ärgerlichen Szenen und Entwicklungen gibt, fehlt dem Film jede Form von Faszination, was dazu führt, dass die fast zwei Stunden gefällig und gut gestylt dahinplätschern. Außer vielleicht mit der Leistung von Glenn Close, bleibt bei diesem Film nichts groß in Erinnerung. Was daran wirkliche erfreut, ist die Tatsache dafür nicht ins Kino gegangen zu sein.

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