„Sherlock“ ist eine britische Krimi-Serie. Bisher lief sie in zwei Staffeln zu je drei Folgen. Die Idee zur Serie stammt von Steven Moffat (dem ein oder anderen vielleicht auch von „Coupling“ bekannt) und von Mark Gatiss (der auch gleich die Nebenrolle des Bruders von Sherlock – Mycroft – übernimmt). Im Mittelpunkt der Handlung steht Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) ein Detektiv, der beratend für die Polizei arbeitet. Im zur Seite steht sein Mitarbeiter Dr.Watson (Martin Freeman), ein ehemaliger Militärarzt. Gemeinsam lösen sie vertrackte Fälle, in welchen sich Sherlock als brillanter Beobachter herausstellt, der in höchster Geschwindigkeit Schlussfolgerungen erzielt. Dabei steht für ihn immer nur das Rätsel im Vordergrund, die Opfer sind ihm egal und der Täter nur insofern wichtig, als dieser ein Denkspiel aufgibt. Sherlock ist ein Soziopath, der nur wenige Menschen näher an sich heranlässt. Eine davon ist seine Vermieterin – und heimliche Haushälterin – Mrs. Hudson (Unna Stubbs) oder Detective Inspector Lestrade (Rupert Graves). Am nächsten steht im aber Dr. Watson, quasi das menschliche Gegenstück zu Sherlock. Bei weitem nicht mit einem so vollkommenen Geist wie Sherlock ausgestattet, ist er doch ein großer Bewunderer seines Freundes und ignoriert die Arroganz und die Kühle die dieser ausstrahlt. Sherlocks großer Gegenspieler ist Moriarty (Andrew Scott), welcher zumeist im Hintergrund arbeitet, aber in zwei Folgen auch sein direkter Gegenspieler ist.
Alle Arthur Conan Doyle Fans dürften es bereits bemerkt haben, „Sherlock“ ist natürlich sehr stark an den Originalen der Sherlock Holmes Geschichten angelegt, spielt aber in unseren Tagen. Sherlock benutzt jede Menge moderne Technik, welche optisch wunderbar in den Film integriert wurde (wie beispielsweise die gut lesbaren Texte von SMS oder E-Mail). Wie bei einem guten Krimi versucht man als Zuschauer, dem Haupthelden gleich, die gestellten Rätsel ebenso schnell zu lösen, doch Sherlock bietet dafür nur wenig Gelegenheit, denn zumeist sind die Geschichten komplex und scharfsinnig erzählt und der Hauptheld scheint immer zwei Schritte (auch dem Zuseher) voraus zu sein. So ergötzt man sich als Publikum eher an soviel „Deduktion“ – an den kleinen Details die Sherlock ans Licht holt und damit die Fälle löst. Das lässt den Zuschauer stets wachsam bleiben, so ist die Serie nicht wirklich etwas für Menschen, die sich nur berieseln lassen wollen. Aber in der Aufmerksamkeit auf die kleinen Details, liegen dann auch die kleinen Schwächen der Serie. Nicht nur in relativ groben Schnitzern, dass einfach mal falsche Jahreszeiten bei Außenszenen gewählt wurden (die erste Episode der 2.Staffel „ein Fall in Belgravia“ spielt im Winter, jedoch wurden einige Szenen definitiv im Frühjahr oder Sommer gedreht, wie man an blühenden Bäumen deutlich erkennen kann), sondern auch in der Komplexität der Rätsel. Denn nimmt man sich etwas Zeit nach dem Filmgenuss darüber nachzudenken, so wirken die meisten Abenteuer weitaus weniger logisch, als sie sich zuerst darstellten. Das alles ist jedoch Jammern auf sehr hohem Niveau. Es gibt momentan nicht viele Serien, die optisch, schauspielerisch und von der Erzählung her solch hohe Maßstäbe setzen.