Call Me by Your Name

Jahr: 2017 | Regie: Luca Guadagnino | Drehbuch: James Ivory | Liebesfilm | Länge: 133 min | Location: Sommer 1983 in Norditalien

Der Sommer ist in Norditalien angekommen, wir schreiben das Jahr 1983 und die jüdisch-amerikanische Familie der Perlmans erwartet auf ihrem Sommersitz die Ankunft des amerikanischen Doktoranden Oliver (Armie Hammer). Die Perlmans sind eine Familie, die höchsten Ansprüchen kulturellen und finanziellen Kapitals genüge tut. Der Vater (Michael Stuhlbarg) ist amerikanisch-stämmiger Archäologe, die Mutter Annella (Amira Casar) erzieht ihren 17-jährigen Sohn Elio (Timothée Chalamet) mehrsprachig, englisch, französisch und italienisch auf. Die Eltern achten auf Weltoffenheit, eine musikalische Erziehung und viel Freiheit für das Kind, welches sich gern mit der Jugend der Umgebung vergnügt. Die Ankunft von Oliver verändert aber einiges, denn dieser zieht nicht nur die Aufmerksamkeit der jungen Frauen auf sich, sondern auch die von Elio.

„Call Me by Your Name“ ist ein ruhig erzählter, sehr stimmungsvoller Film mit einem sehr schön ausgewählten Soundtrack und teilweise wundervollen Bildern. Das würde schon ausreichen um einen sehr guten Film zu erschaffen, aber die Liebesgeschichte, die im Film erzählt wird, ist so mitreisend und herzerwärmend, dass man gern von einem Meisterwerk sprechen kann. Erzählt wird eine Beziehung, die in den 1980er Jahren nicht ganz unproblematisch war, die zwischen gesellschaftlichen Konventionen und emotionaler Erfüllung steht, die aber vor allem eines ist, eine große (erste) Liebe. Obwohl dieser Film ziemlich unerotisch, oder vielleicht sollte man sagen, wenig explizit ist, so ist er doch voller Leidenschaft, Hingabe und Passion und man ist als Zuschauer geneigt, all das den Schauspielern auch abzunehmen. Das hervorragende Drehbuch stammt von james Ivory, der dafür 2018 den Oscar bekam und damit die älteste Person ist, die je einen Oscar gewann. „Call Me by Your Name“ ist die großartige Geschichte eines Sommers, einer Liebe, gesellschaftlicher Grenzen und Erwartungen und der Entdeckung und Verleugnung des eigenen Selbst. Ein Film, den man nicht verpasst haben sollte.

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