Ferdinand von Schirach – Kaffee und Zigaretten

Weder Kaffee und noch weniger Zigaretten gehören zu Genussmitteln, die meinen Appetit in irgendeiner Weise anregen. Es ist aber ein großes Glück das Ferdinand von Schirachs neueste Veröffentlichung keine Betrachtung der Vor- oder Nachteile von oben genannten Stoffen ist, sondern eine Sammlung von kurzen autobiographischen Erzählungen, Beobachtungen, Statements und Notizen, die in 48 Beiträgen gesammelt sind.

Das ergibt ein sehr abwechslungsreiches zu lesendes Buch, dass einige sehr starke Momente hat, in anderen Geschichte dann aber etwas leicht wird. Besonders gut wird von Schirach, wenn er etwas ins Erzählen kommt, wenn er existenzialistische Beobachtungen macht, die das Leben in unserer Zeit beschreiben und die Grenzen menschlichen Daseins, so wie bei der Geschichte eines ehemaligen Mitschülers und des Bildes seiner Großmutter beispielsweise. Von Schirach erweist sich als wundervoller Erzähler und nachdem ich nun Kaffee und Zigaretten zu mir genommen habe, denke ich ernsthaft über weitere Bücher dieses schreibenden Anwalts nach.

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