Stranger Things 3

„Stranger Things“ ist mittlerweile vielleicht so etwas wie die Vorzeigeserie von netflix geworden. Mit ziemlich großer Sicherheit ist es eine der großen kommerziellen Erfolge des Video-on-Demand Anbieters, der selbst, auf Menschen, die sich nur spärlich mit Wirtschaftsnachrichten füttern, höchst profitabel wirkt. „Stranger Things“ ist ein Goldesel, der einem nicht mehr nur auf den mit dem Internet vernetzten Bildschirm begegnet. So konnte man schon beim Bummel in einer großen Modekette im Frühsommer, rechtzeitig vor der warmen Jahreszeit und vor Beginn der 3.Staffel, eine neue Kollektion unter anderem mit Bademode erspähen, ganz im Stil der 80er Jahre, was nicht nur ideal zur Serie, sondern scheinbar gleichfalls zur (Jugend-)Mode unserer Tage gut passt.

In der 3.Staffel von Stranger Things werden wir nun einige Tage vor dem 4. Juli des Jahres 1985 geleitet. Es ist heiß in Hawkins und Bademeister Billy (Dacre Montgomery) ist der Schwarm der weiblichen Badegäste ab 18 Jahre aufwärts. Eleven (Millie Bobby Brown) und Mike (Finn Wolfhard), beide noch unter dieser Altersgrenze, verbringen maximal viel Zeit in Chief Hoppers (David Harbour) Hütte, was dieser nicht ganz unkommentiert abwenden kann, während Joyce (Winona Ryder) darüber nachdenkt, die Stadt für immer zu verlassen. So könnte alles auf der persönlichen Problemlage dahinplätschern, wenn man nicht Anzeichen erkennen könnte, das irgendetwas nicht stimmt und das Upside/Down wieder seine Macht auszuspielen versucht.

Die 3.Staffel von „Stranger Things“ macht wieder das, was sie schon in den beiden ersten Staffeln sehr beeindruckend dargestellt hat. Sie bastelt ein bisher nicht übertroffenes 80er Jahre Setting (baut diesmal sogar den 1980er Jahre US-Serien Lieblingsfeind ein, die Russen) und arbeitet eine spannend gemachte Story ab. Das alles funktioniert ziemlich perfekt und es spricht so viele Zielgruppen an, dass es kaum etwas auszusetzen gibt an der Serie, außer vielleicht das ärgerliche Cross-Marketing, dass durch den kommerziell cleveren, aber vom storytelling nicht notwendigen Schachzug, einen Hauptschauplatz der Staffel in eine Mall zu verlegen, quasi fast keine Grenzen mehr gesetzt ist. Hochwertige Unterhaltung, welche die Zuschauer 2019 genauso fesselt wie E.T. seine Zuschauer 1982.

Schreibe einen Kommentar