Weißes Rauschen

Originaltitel: „White Noise“ | Jahr: 2022 | Regie & Drehbuch: Noah Baumbach | Drama | 136min

Das Studium der Soziologie, gerade in den frühen 2000er Jahren, war keines was direkt in lukrative Arbeitsverhältnisse mündete. Das war und ist aber überhaupt nicht schlimm, denn ein von mir wahrgenommenes großes Plus dieses mehrjährigen Vorgangs des Lernens (bei gleichzeitig größtmöglicher öffentlicher Spreizung der Bekanntgabe des neugelernten Stoffes und der dazugehörenden Fremdwörter), ist das Kennen- und Schätzenlernen von Themen, die (mir) vielleicht sonst gar nicht bewusst geworden wären. So bin ich über eine nähere Auseinandersetzung mit der Postmoderne[1] zu Don DeLillos Roman „Weißes Rauschen“ gekommen. Ich war damals in meinen frühen 20ern und schwer begeistert vom Roman, der bereits 1984 im englischen Original erschien und der alsbald zu meinem Lieblingsroman avancierte.[2]
Noah Baumbach bekam 2021 einen nicht ganz kleinen Geldbetrag von netflix, damit er diesen Roman verfilmen konnte und das Resultat kann man sich mittlerweile beim Streaminganbieter ansehen. „Weißes Rauschen“ weiterlesen

All my loving

Jahr: 2019 | Regie und Drehbuch: Edward Berger | Länge: 116 min | Spielfilm

Die drei Geschwister Stefan (Lars Eidinger), Julia (Nele Müller-Stöfen) und Tobias (Hans Löw) treffen sich in einem Café. Kurz wird besprochen, wie es geht und was für Dinge zu erledigen sind. Nach dieser Eingangsszene des Spielfilms von Edward Berger folgen drei Geschichten, die jeweils das momentane Leben eines der drei Geschwister zeigen.
Stefan hat gesundheitliche Probleme und kann deshalb seinen Job als Flugkapitän nicht mehr ausführen. Das er vielleicht nie wieder fliegen kann, erzählt er aber niemanden, nicht mal seiner Tochter Vicky (Mathilde Berger), sondern lebt sein Lebemann-Leben weiter, als wäre nichts geschehen, besucht Partys, schleppt Frauen ab und kümmert sich gelegentlich, auf Freizeitbasis, um seine Tochter und seinen trägen Hund Rocco. Julia ist mit ihrem Mann Christian auf einer Städtereise in Turin, als sie einen Straßenhund findet und diesen nach einem Autounfall hilft und aufpeppelt. Schnell wird klar, dass ihr Verhalten etwas kompensiert. Tobias wiederum hat zwei Kinder ist Hausmann und Student der Philosophie, während seine Frau arbeitet und die Familie finanziell versorgt. Er wird zu seinen Eltern gerufen. Während sich Mutter Ebba (Christine Schorn) um den Einbau eines neuen Badezimmers kümmert scheint Vater Pit (Manfred Zapatka) Probleme mit der Gesundheit zu haben. „All my loving“ weiterlesen

25 km/h

Jahr: 2018 | Regie: Markus Goller | Drehbuch: Oliver Ziegenbalg | Roadmovie

In unserer Reihe Roadmovies nach Zahlen (siehe „303“) kommen wir nun zu 25, genauer zu: 25 km/h. Das ist die Höchstgeschwindigkeit, die ein Mofa erreichen kann und damit eigentlich ein ziemlich cooler Titel für ein Mofa-Roadmovie.
Nach der Beerdigung ihres Vaters beschließen die ungleichen Brüder Georg (Bjarne Mädel) und Christian (Lars Eidinger) ihren Jugendtraum wahrzumachen und vom heimischen Schwarzwald quer durch Deutschland an den Timmendorfer Strand zu fahren und das mit den alten Mofas, aus den Jugendjahren. Dabei gibt es ein paar Aufgaben zu erledigen, die der Vorstellungswelt der damals 15-jährigen geschuldet sind. Doch als die wilde Fahrt beginnt, stellen beide schnell fest, dass sie nicht als Jugendliche fahren, sondern das ihr bisheriges Leben immer mitfährt. „25 km/h“ weiterlesen