Alexander Osang – Königstorkinder

Erschien 2010 bei S.Fischer, hier in der Taschenbuchausgabe von 2012 mit 336 Seiten

Wie bereits einmal an dieser Stelle erwähnt, habe ich großen Gefallen an Literatur von Alexander Osang gefunden, weshalb sein 2010 erschienener Roman „Königstorkinder“ für meine sommerliche Leseliste beschafft wurde. Was ich beim Erwerb des Buches nicht wusste, war dass der Inhalt durchaus einen biografischen Bezug hat, mit meinem Leben in jenen Jahren.

Andreas Hermann ist Anfang 40 und in seiner beruflichen Karriere in einer Beschäftigungsstelle angekommen. Es ist also noch Luft nach oben für den nächsten Karrieresprung. In seiner kleinen Wohnung im Prenzlauer Berg hat er einen alten Schreibtisch aus einer Haushaltsauflösung eines verstorbenen Professors eingelagert. In diesem findet er ein schwarzes Tagebuch, was der Professor in seinen letzten Monaten verfasste, als dieser wusste, dass er unheilbar erkrankt war. Dieses Fundstück teilt Andreas mit Ulrike, einer verheirateten Frau aus der begüterten Nachbarschaft, in welche er sich verliebt hat. „Alexander Osang – Königstorkinder“ weiterlesen

Alexander Osang – Lunkebergs Fest

Aus der Reihe: „aus fremden Regalen“

Erschien 2003 bei S.Fischer Verlag mit 176 Seiten

Es ist sehr schön einen neuen Autor besser kennenzulernen und auf Bücher zurückgreifen zu können, die ein anderes Bücherregal für mich bereithält. Insofern plünderte ich das Regal meiner Schwester ein weiteres Mal, um mir Alexander Osangs Kurzgeschichtenband „Lunkebergs Fest“ zu sichern.

Elf Erzählungen beinhaltet der recht schmale Band, von dem man sich nur eines mehr wünschen würde, dass er ein klein wenig länger wäre, denn Osang erzählt meisterlich. Von einer Busfahrt, bei der man gar nicht so genau weiß, wie dramatisch sie eigentlich ist. Von einem weihnachtlichen Besuch (überhaupt spielen die großen Feststage, Weihnachten und Ostern eine große Rolle) einer Tochter, bei der Mutter und ihrem neuen Freund, bei der sie die Bedeutung der eigenen Beziehung in Frage stellt. Bei einer nicht herkömmlichen Weihnachtsfeier mit Freunden, bei dem sich der Gastgeber vornimmt, seine gefühlte Unzeitgemäßheit zu verbergen. Von einem Urlaub in Schweden und in die Vergangenheit ostdeutscher Vertriebler. Von einer Band, die nur der Chef des Betriebes kennt, bei welchem sie zur Weihnachtsfeier aufspielt. Von einem Ausflug von Vater, Sohn und dessen Freund zum Fußball und in die Jugend des Vaters. Über eine Mutter, die nach einer Urlaubsreise hart in der Realität ihrer infrage gestellten Mutterrolle aufschlägt. Vom Versuch den Weihnachtsbaumständer aus dem Keller zu holen und in eine Art Weihnachtswunder zu geraten. Von einem wegdriftenden Osterfest. Und von einer Tour in Weiten Brandenburgs und die Frage welche Geschichten sich mit Häusern verknüpfen. „Alexander Osang – Lunkebergs Fest“ weiterlesen

Anja Reich, Alexander Osang – Wo warst Du? Ein Septembertag in New York

Aus der Reihe: aus fremden Regalen

Erschien: 2011 bei Piper mit 272 Seiten

Das Bücherregal in der Wohnung meiner Schwester hält mich immer wieder auf. Diesmal entdeckte ich ein weiteres Buch von Alexander Osang und obwohl er bis diesem Werk lediglich Co-Autor war und obwohl es zum Thema, den 11.September 2001 hatte (ich dachte, ich hätte das Gefühl gehabt, über 9-11 alles notwendige gelesen, gehört und gesehen zu haben), habe ich es bei meinem weihnachtlichen Besuch trotzdem eingepackt, dafür bin ich von Osangs Roman „Lennon ist Tod“ zu nachhaltig positiv beeinflusst worden.

Das Buch einzupacken und durchzulesen, war eine gute Entscheidung. „Wo warst du?“ beschreibt den 11.September 2001 der Familie Osang – Reich. Alexander Osang ist Journalist des Spiegels, der in New York arbeitet. Seine Frau Anja Reich ist mit ihm und den beiden Kindern Ferdinand und Mascha vor zwei Jahren mitgezogen, doch während ihr Mann durch die USA und Europa reist, um Geschichten zu recherchieren und Menschen zu treffen, ist ihre journalistische Karriere etwas abgebremst worden, weil sie sich hauptsächlich um die Kinder kümmert. Am 10. September kommt Osang von einer längeren Reise aus Europa wieder nach Hause und geht erstmal joggen, weil er für den New York Marathon trainieren möchte, was seine Familie, insbesondere seine Frau nicht unbedingt goutiert, da sie den Familienvater lange nicht zu Gesicht bekommen hat. Und dann startet der 11.9., eine eigentlich ganz normaler, sonniger Spätsommerdienstag in New York City. „Anja Reich, Alexander Osang – Wo warst Du? Ein Septembertag in New York“ weiterlesen

Alexander Osang – Lennon ist Tod

Aus der Reihe: „aus fremden Regalen

Erschien 2007 bei S.Fischer | 312 Seiten

Irgendwann im Winter hörte ich beim Joggen ein längeres und sehr interessantes Gespräch mit Alexander Osang, den ich bis dato nicht kannte. Der Berliner Journalist und Schriftsteller ist in letzter Zeit in das Auge der öffentlichen Wahrnehmung getreten, weil er Angela Merkel erstmals länger nach Beendigung ihrer Kanzlerschaft interviewte. Ungefähr zur Zeit des Interviews fand ich im Regal meiner Schwester beim Katzensitten einen Roman von Osang und griff kurzerhand zu. „Alexander Osang – Lennon ist Tod“ weiterlesen