Dune

Jahr: 2021 | Regie & Drehbuch: Dennis Villeneuve | Science-Fiction | 155min

Die verschiedenen Formen der „Dune“ Saga erregten schon seit meiner Jugend die Art von Aufmerksamkeit, die von der Existenz einer spannenden Sache zwar erfuhr, aber der Sache nie gründlich nachging. Das galt insbesondere für den Film von David Lynch aus dem Jahr 1984, den ich – obwohl selbstproklamierend Lynch Fan – niemals sah. Ich bin einem guten Freund dankbar, mich auf den aktuellen Film von Dennis Villeneuve aufmerksam gemacht zu haben und auch gleich seine Zeit investiert zu haben, diesen mit mir nochmals anzusehen, obwohl besagter Freund ihn bereits im Kino sah.[1]

Bei „Dune“ handelt es sich ursprünglich um Science-Fiction Literatur von Frank Herbert, der sechs Romane über das Schicksal des Wüstenplanten Arrakis und seiner Einwohner schrieb. Herbert erhielt 1966 dafür den erstmals verliehenen Nebula Award für den besten Science-Fiction Roman. Die Geschichte spielt in er fernen Zukunft in einem Planetensystem irgendwo in der Galaxis. Auf Arrakis wird von den Harkonnen unter Oberster Befehlsgewalt des Barons (Stellen Skarsgard) Spice aus dem Wüstensand gewonnen. Bei Spice handelt es sich um den wertvollsten Rohstoff des Universums, denn er ist nicht nur eine bewusstseinserweiternde Substanz, sondern wird ebenso für die interstellare Raumfahrt gewonnen. Auf Befehl des Imperators Shadamm IV., der so etwas wie der Kaiser des Planetenhaufens ist, wird das Lehen der Harkonnen zum Abbau des Spices entzogen und dem Haus Atreides zugesprochen. Herzog Leto Atreides (Oscar Issac) nimmt das Lehen an und reist vom Heimatplaneten Cladan, mit seinem Sohn und potentiellen Nachfolger Paul (Timothée Chalamet), sowie dessen Mutter Lady Jessica (Rebecca Ferguson) nach Arrakis, um die Arbeit aufzunehmen. Dort warten gigantische Wüstenwürmer, die einheimische Bevölkerung der Fremen (stolze, aber unterdrückte Krieger, die am besten gegen die hohen Temperaturen des Planten angepasst sind) und eine Verschwörung.

Tatsächlich ist die Story des Filmes bzw. der Saga hier nur in Bruchstücken angerissen und ich bin meinem Freund dankbar, dass er das ein oder andere aufklärende Wort im Handlungsverlauf mir mitgeteilt hat, denn es bedarf etwas Zeit sich in die Welt(en) hineinzuversetzen. Diese Komplexität der Orte, Völker, Intrigen und Personen macht dann auch den Reiz von Dune aus, was im Film mit einer riesigen Ausstattung an Stars begleitet wird; wir sehen Josh Brolin, Jason Mamoa, Zendaya, Dave Bautista, Charlotte Rampling und Javier Bardem, um nur die mir bekanntesten Gesichter zu nennen. Dieses riesige Aufgebot wird von Villeneuve in Blockbuster Manier inszeniert, wer gut und wer böse sein soll, ist augenfällig und nicht wenige Dialoge haben die extra Portion Pathos abbekommen, die Hans Zimmer musikalisch unterstützt. Das alles hält mich aber nicht davon ab, auch ein wachsendes Interesse an Teil 2 (Villeneuve plant eine Trilogie) zu haben, denn der komplexe Handlungsrahmen bietet viele spannende Erzähl-Möglichkeiten und wie ich Ihnen, geneigter Leser, bereits erzählte, habe ich keine Ahnung, wie es weitergehen könnte. Darüber hinaus beeindruckt die Optik des Films, und das nicht nur bei Wüstenlandschaften und Spezialeffekten. Die schattigen Sichtbeton Paläste von Arrakis haben ebenso eine einzigartige und ziemlich düstere Ästhetik, wie die Kreuzzug-Anleihen der Harkonnen-Krieger. Ein durchaus sehenswerter Blockbuster, der sehr sehenswerte Unterhaltung liefert.

[1] Die ganze Geschichte startete erst in dem Moment, als er berichtete, sich auf den Herbst zu freuen, denn dann würde der 2.Teil von Villeneuves Saga in die Kinos kommen.

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