Frank Sieren – Zukunft? China! Wie die neue Supermacht unser Leben, unsere Politik und insere Wirtschaft verändert

Aus der Reihe: our pathetic age

Erschien 2018 bei Penguin | hier in der Sonderausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung mit 366 Seiten

Ich möchte an dieser Stelle ankündigen, dass dieser kleine Blog in Zukunft ein weiteres Themenfeld aufnehmen soll, dass mich zunehmend prägt; nämlich Podcasts! In einem „meiner“ Podcasts, hörte ich erstmals von Frank Sieren, einem deutschen Autor, der nicht nur in China lebt, sondern auch über China berichtet. Als Europäer – und so verlief meine Hinwendung an gerade genannten Autor – sollte man sich der zunehmenden weltpolitischen Bedeutung Chinas bewusst werden und mehr über die vermeintlich neue Weltmacht erfahren. Hatte ich mich vor einigen Jahren zur Frage welche Geschichte und Kultur China hat etwas belesen, wozu Stefan Baron und Guangyan Yin-Baron sowie Marcus Hernig Auskunft gaben, waren meine Erwartungen bei Sieren hoch, denn er wurde im Podcast von „Lanz&Precht“ erwähnt, über den ich eigentlich auch mal ein paar Zeilen schreiben sollte.

Sierens Buch „Zukunft? China!“ betrachtet mehr die politischen und wirtschaftlichen Aspekte, die mit dem Aufstieg Chinas zur Weltmacht verbunden sind. Er beschreibt weltpolitische Aspekte wie den Standpunkt Europas zu China, die sinkende Bedeutsamkeit der USA und den Handelskrieg der beiden Mächte, die Rolle Chinas im asiatischen Raum und Afrika. Im thematischen Zusammenhang daran wird über welt-wirtschaftliche Aspekte referiert, wie die Automobilindustrie, die Digitalisierung und das Handelsprojekt der neuen Seidenstraße.

Bei Sierens Buch handelt es sich um einen Text, der wie ein fast 400 Seiten starker Feuilleton-Artikel rüberkommt. Quellen werden gern und reichlich im Buch präsentiert, aber nie benannt und kenntlich gemacht. Das ist ärgerlich, weil die Quellen so etwas die Kredibilität verlieren und der Text eher einem Meinungsartikel, als einer Analyse ähnelt (eine Entwicklung, die man bei Büchern der Bundeszentrale für politische Bildung gefühlt häufiger vermerken muss). Noch ärgerlicher ist aber an der ein oder anderen Stellen Sierens Wortwahl, die oberlehrerhaft Deutschland und der EU gegenüber ist (ein hübsches Phänomen unserer Tage), was gar nicht hätte sein müssen. Das das Buch mittlerweile 5 Jahre alt ist und Weltpolitik in dieser Zeit erheblich fortgeschritten ist, ist natürlich die Schuld des Lesers. Trotzdem würde ich das Buch nicht als veraltet betrachten, denn Sierens Verdienst ist es, gleichwohl hier auf globale Perspektiven hinzuweisen (die Unvermeidlichkeit das China eine neue Weltmacht wird, das riesige Potential Afrikas, die schrumpfende Rolle Europas und der USA) und zu prüfen zu welchen Konsequenzen dies führen könnte.

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