Stromboli

Jahr: 2022 | Regie: Michiel van Erp | Drama | Länge: 86min | Location: Insel Stromboli

In der Ansammlung der Momente eines jeden Lebens, gibt es nicht nur gute bewusste Situationen. Diese schlimmen Erfahrungen können uns ebenso prägen, wie andere Episoden unseres Daseins, die gegebenenfalls erfolgreicher, fröhlicher oder lustvoller waren. Das holländische Drama „Stromboli“ erzählt von den Prägungen, die unser Leben verdrießlich machen und wie man in der Abwehr vom Schmerz der Erinnerungen, sein Leben manchmal nur noch schlimmer macht.

Sara (Elise Schaap) ist eine sehr attraktive Frau in ihren 40ern und reist auf die Insel Stromboli. Sie hat ein nicht unerhebliches Alkoholproblem, aus welchem heraus sie allerlei Unsinn betreibt. Doch der Alkohol scheint nur zu kompensieren, dass ihre Ehe gescheitert ist und das ihre 14-jährige Tochter sie hasst (was bei Teenagern schon einmal vorkommen kann). Als Sara schon fast obdachlos auf der Insel ist, findet sie Jens (Christain Hillborg), der sie mitnimmt.

„Stromboli“ erzählt die nicht gerade neue Geschichte von den verborgenen Alpträumen und ihrem Aufbrechen durch Konfrontation. Trotzdem hat der Film eine angenehme Atmosphäre, die auch ihre witzigen Züge hat (wofür etwas klischeehaft der Charakter des verklemmten, älteren Schwulen, sehr komödiantisch von Tim McInnery gespielt, herhalten darf). Leider hat der Film die mich sehr ärgernde Angewohnheit, seine Schauspieler unrealistische Dinge tun zu lassen, damit die Szenen beeindruckender wirken (z.B. das Entnehmen von gebündelten Geldscheinen aus Plastikbeuteln, nur damit man als Zuschauer denkt; „na schau sie schenkt dem alten Mann einen Versöhnungskeks“ und dann ist man überrascht, dass es doch ein paar hundert Euro sind). Auch ist die Story recht erwartbar und gewöhnlich und hat die ärgerliche, schnell gebügelte Plattheit eines Standard-Happy Ends. Die Figuren dieses Films sind allerdings sehr sehenswert, dass Setting auf der Vulkaninsel, auf der alles herausbrechen soll schön anzusehen und symbolisch passend und der Film damit durchaus kurzweilig.

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