Take Me

Jahr: 2017 | Regie: Pat Healy | Drehbuch: Mike Makowsky | Länge: 83 min | Screwball-Komödie

Geißelnahmen sind als Geschäftsfeld eindeutig zu den illegalen Aktivitäten gehörend. Unternehmer Ray Moody (Pat Healy) betrachtet die Aktivität aber von einer anderen Seite und bietet professionelle Entführungen für seine Kunden an, wohlgemerkt Menschen, die sich entführen lassen wollen, um damit Süchte, ihr Seelenheil oder ähnliches zu verbessern. Auch wenn diese Geschäftsidee von Banken belächelt wird, geht Ray seinen finanziell steinigen Weg. Da kommt ihm die Anfrage der Geschäftsfrau Anna St. Blair (Taylor Schilling) gerade recht, denn diese möchte nicht die „normale“ 8-stündige Geiselnahme buchen, sondern einen verlängerten Wochenendaufenthalt und zahlt dafür sehr gutes Geld. Frisch ans Entführungs-Werk geht es für Ray, doch bald muss er feststellen, dass die Situation mit Anna unübersichtlich wird.

„Take Me“ ist eine sehr sympathische Screwball-Komödie die stark von ihren eher abgedrehten Hauptdarstellern lebt, mit vielen witzigen Momenten. Der Reiz des Filmes verstärkt darin, dass sich Realitätsebenen hier eindrucksvoll auflösen, man könnte wie Jean Baudrillard davon sprechen, dass man nicht mehr weiß, ob die Welt in der man (in diesem Fall auch Mann) lebt echt ist, oder eine Simulation der Welt ist und welche Ebene davon authentisch ist (und erst recht weiß man nicht, wer mit der Simulation angefangen hat), oder ob es so etwas wie eine authentische Welt überhaupt nicht mehr gibt und trotzdem muss man sich einen Weg dadurch bahnen. Eine kurzweilige und sehr zu empfehlende Komödie.

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