Chronicle

„Chronicle“ (im deutschen Untertitel: „Wozu bist du fähig“) ist ein Science-Fiction Superhelden Film von Josh Trank aus dem Jahr 2012. Andrew Detmer (Dane DeHaan) ist ein zurückhaltender Teenager, dessen Mutter schwer krank ist und dessen Vater (Michael Kelly) nichts mit sich anzufangen weiß, da er schon im Vorruhestand ist. Er wird in der Schule gehänselt, was sich noch verstärkt, als er damit beginnt sein Leben mit der Videokamera aufzunehmen. Sein Cousin Matt (Alex Russell) jedoch unternimmt viel mit Andrew und ist wie ein großer Bruder. Bei einer Party spricht plötzlich der charismatische Schülersprecher Steve (Michael B. Jordan) Andrew an, er müsse mit zu Matt kommen, denn man habe etwas Außergewöhnliches entdeckt. Die drei steigen in ein Erdloch hinab und finden ein seltsames kristallines Objekt. Was dann passiert scheint unklar, aber plötzlich merken die drei, dass sie telekinetische Kräfte besitzen. Mit einigem Training verbessern sie ihre Fähigkeiten und können bald sogar fliegen. Doch mit den neuen Kräften steigen auch die Gefahren, denn schließlich sind sie dem Rest der Menschheit jetzt überlegen, wodurch sich Matt dazu genötigt sieht Regeln der Superkräfte aufzustellen.

„Chronicle“ ist auf dem ersten Blick ein typischer Superhelden-Film, der alle Aspekte des Genres durchdefiniert. Angeblicher „Normalo“ kommt durch besonderes Vorkommnis zu besonderen Fähigkeiten. Was „Chronicle“ besonders macht, sind mehrere Faktoren. Zum einen ist der Film flott inszeniert, hat eine glaubwürdige Atmosphäre und gute Schauspieler und er hat ein gutes Skript, was sich weniger mit dem Kampf Gut gegen Böse aufhält, dem Lieblingsschema eines jeden Films dieses Genres, sondern der fragt, wie lebt man mit Superkräften, wie vermeidet man Hybris, wie bleibt man normal, ohne das man normal ist? So nimmt der Film inhaltlich Bezug zu Christopher Nolans „Batman Begins“, der thematisch ähnlich ebenso reflektiert, warum man ein Superheld wird. Doch während bei Nolan die Motivation im Mittelpunkt steht, das der Held Gutes tun muss, da ihm seine Biographie dies auferlegt, steht bei „Chronicle“ das Abarbeiten mit den neuen Kräften im Mittelpunkt. Seine Charaktere sind keine Helden, sondern Teenager, die sich selbst gerade erst begreifen. Das macht den Film sehr sehenswert, kein cineastischer Glanzpunkt, aber sehr solide Familienunterhaltung, die gleich im Film (der mit nicht mal 90min ziemlich kurz ist) eine mögliche Fortsetzung mit einbaut.

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