Eva

Stellen sie sich vor sie haben ein Kind (gerade den Eltern unter ihnen, sollte diese Vorstellung nicht schwer fallen). Dieses Kind ist wunderbar, es ist etwas Besonderes und das nicht nur, weil es von ihnen ist. Wie könnten sie dieses Kind nicht über alles lieben? Stellen sie sich aber jetzt bitte vor, dieses Kind wäre ein Roboter. Dieser Roboter wäre eine perfekte Nachbildung eines Kindes, niemand würde den Unterschied je merken und stellen sie sich vor, sie hätten dieses Roboter-Kind erschaffen, weil sie Roboter bauen. Wie würden sie zu diesem Wesen (da es wie ein Mensch ist und sich nicht von einem Menschen unterscheiden kann, wollen wir es mal Wesen nennen) stehen?

Das ist die Frage bei „Eva“ einem spanisch-katalanischen Science Fiction Drama von Kike Maíllo aus dem Jahr 2012. Alex Garel (Daniel Brühl) ist Experte für die Gefühlsprogrammierung bei Robotern und wird zurück an seine Hochschule für Robotik gerufen, um dort einen neuen Roboter zu entwickeln, der wie ein perfektes Kind sein soll. Als lebendes Beispiel nimmt er sich Eva (Claudia Vega), der lebenslustigen und schlauen Tochter seiner großen Liebe Lana (Marta Etura) und seines Bruders David (Alberto Ammann). Alex findet schnell einen Draht zu Eva, doch die Gefühle für Lana, die er immer noch hegt, machen das Arbeiten kompliziert.

„Eva“ ist ein Drama der besonderen Sorte. Die Optik wirkt auf den ersten Blick, als hätte man einen skandinavischen Spielfilm der 1990er Jahre vor sich und die Special Effects sind äußerst zurückhaltend, aber passend eingebaut. Der Film plätschert auch tatsächlich eher dahin, nicht das er je langweilig würde, aber alles wirkt etwas vorhersehbar, auch wenn es das mitunter gar nicht ist. Selbst das gut gemachte Ende wirkt seltsam unspektakulär. Trotzdem ist „Eva“ ein empfehlenswerter Film, denn er behandelt ein wohl immer wichtiger werdendes Thema: kann man unechte Dinge wirklich lieben und haben perfekte Roboter irgendwann mal Menschenrechte (oder diese Frage abstrakter ausgedrückt: wenn wir zulassen das die Simulation unser Leben beeinflusst oder gar bestimmt und wir sie vielleicht sogar mehr als das „Reale“ mögen, wie müssen wir sie dann behandeln?).

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