Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile

Jahr: 2019 | Regie: Joe Berlinger | Thriller | 110min

Den Nachnamen Bundy verbinde ich eigentlich mit dem fiktiven Schuhverkäufer Al und nicht mit dem Frauen-Serienmörder Ted. Den Letzteren gab es dafür aber wirklich und der Film „Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile“ widmet sich seiner Strafverfolgung. Dabei wird erzählt wie Ted Bundy (Zac Efron) in einer Bar die alleinerziehende Mutter Elizabeth Klopfer (Lily Collins) kennenlernt und beide zu einem Paar werden, bis Ted von der Polizei bei einer Verkehrskontrolle festgenommen wird, weil er im Verdacht steht, grausame Morde an Frauen verübt zu haben. Der gutaussehende und charmante Ted wird aber trotz einigen Mängeln in der Beweisführung der Anklage verurteilt, doch Elizabeth kann nicht wirklich an die Schuld ihres Partners glauben.

„Extremely Wicked, Shockingly Evil and Vile” versucht die charmante, humorvolle und trügerische Seite von Ted Bundy zu zeigen, ohne seine Morde zu inszenieren. Es geht um die Verschleierung des Bösen und die Frage, wie man es trotzdem erkennt. Es gelingt Zac Efron sehr gut, dem gutaussehenden Frauenschwarm zu geben, der ab und an, die Fassade seines makellosen Gesichts für das Teuflische lüftet. Doch leider ist damit die Geschichte schon fast erzählt, denn der Thriller kann sich nicht entscheiden, wer die Hauptfigur der Story ist und wessen Geschichte eigentlich erzählt wird. Die der verliebten, aber immer skeptischer werdenden Freundin, Elizabeth oder die des von sich selbst zu tiefst überzeugten Mörders Ted und dessen Strategie sein Image als Frauenschwarm und Unschuldiger, gegen den Rest der Welt zu verteidigen. Das raubt dem Film fiel seiner Spannung und führt zu einer gewissen Beliebigkeit der Erzählung, bei dem die Entwicklung der Charaktere eigentlich nicht stattfindet. Selbst die kleinen Nebenrollen von Jim Parsons (netflix lässt es sich nicht nehmen, ihn auf dem Thumbnail zum Film abzubilden, was wegen der Kürze seiner Rolle sehr irritierend ist, aber der Film hat dem Streamingdienst 9 Millionen Dollar gekostet, nachdem er auf dem Sundance Film Festival Premiere hatte und vielleicht meint man damit die Klickzahlen wieder reinzubekommen) und von John Malkovich machen aus diesem Thriller kein Meisterwerk, sondern nur einen bemühten Streifen über die vielen Fassaden des Schönen unter dem das Böse liegt.

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