Stirb langsam

Jahr: 1988 | Originaltitel: „Die Hard“ | Regie: John McTirnan | Action-Thriller | Länge: 131min | Location: Los Angeles

Meiner persönlichen und bisher nicht erzählten Legende nach, war „Stirb langsam“ der erste Film, den ich mal allein nach dem Zubettgehen meiner Eltern im Fernsehen gesehen hatte. Es war ein Samstagabend und es war nach 22 Uhr, als auf Pro7 oder Sat.1 irgendwann zu Beginn der 90er Jahre „Stirb langsam“ gezeigt wurde. Damals war es für mich, der beste Actionfilm aller Zeiten und Bruce Willis wurde sofort zu meinem absoluten Lieblingsschauspieler und das blieb durchaus so für ein paar Jahre. Heute hat sich „Stirb langsam“ zu einem Weihnachtsfilm gewandelt, der regelmäßig am 24.12. im Abendprogramm gezeigt wird.
Das liegt wohl weniger an der wenig festlichen Thematik zu tun, dass eine Bande von Terroristen, angeführt von Jack Gruber (Alan Rickman), dass fast menschenleere Nakatomi Building ausrauben möchte, weil sich in dessen Keller über 600 Millionen Dollar befinden sollen. Nur im 30. Geschoss gibt es noch eine Weihnachtsfeier der Nakatomi Group, denn es ist Heilig Abend, was dann auch erklärt, warum der Film es ins Weihnachtsprogramm geschafft hat (es kommt nicht ein Weihnachtsmann im Film vor). Bei eben jener Festivität der Unternehmensspitze befindet sich auch Holly Genaro (Bonnie Bedelia), die eine aufstrebende Karriere im Unternehmen macht, unter den Gästen, während ihr Mann, John McClane (Bruce Willis) der als Polizist in New York weiterlebt, was dem Familienleben nicht gut getan hat, als Überraschungsgast kommt. McClane kann dem Überfall auf die Weihnachtsfeier entkommen und sieht sich allein im Kampf gegen die professionell organisierten Kriminellen.

„Stirb langsam“ spielt komplett in der Heiligen Nacht und das Schema lautet, schlecht ausgerüsteter Einzelkämpfer nimmt es gegen professionelle Armee aus Supervillians auf. Das war und ist noch ein immer wieder in Szene gesetzter Plot, aber bei „Stirb langsam“ funktioniert er tatsächlich ziemlich gut, auch wenn man ein Faible, für starke und männlich-machohafte Sprüche haben muss. Daneben hat der Film aber eine spezielle Atmosphäre, in welcher die Nacht als einsamer Ort beschrieben wird, durch welche man sich zu kämpfen hat und in welcher man aber immer wieder auf Freunde und Beistand treffen kann. Und vielleicht ist das auch ein Weihnachtsmotiv, das Beistand und Hilfe jedem zu Teil werden können, auch wenn er sich mit großen Problemen konfrontiert sieht und wenn man sich allein aus einem ziemlichen Schlammassel herausziehen muss. „Stirb langsam“ ist damit ein Weihnachtsfilm. Keiner für die ganze Familie, aber einer, den man sich dafür das ganze Jahr anschauen kann.

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