Undine

Jahr: 2020 | Regie & Drehbuch: Christian Petzold | Liebesdrama | Länge: 90 min | Location: Berlin

Undine ist eine Figur alter deutscher Sagen. Sie ist ein Wassergeist, der erst dann eine Seele bekommt, wenn sie mit einem Menschen vermählt ist. Wenn der Ehepartner jedoch untreu wird, dann wird Undine ihn töten.
Als Johannes (Jakob Matschenez) die Museumsführerin Undine Wibeau (Paula Beer) verlässt, droht sie ihm umzubringen, ganz wie der Mythos es sagt. Doch er verlässt das Café, Undine sucht ihn und findet dabei Christoph (Franz Rogowski), der gerade Undines Vortrag über Berliner Stadtmodelle anhörte. Und während der etwas tollpatschige Christoph noch kurz erwähnt, er wäre Industrietaucher, fällt auch schon das große Aquarium auf beide herab und ergießt sich über das neu entstehende Liebespaar.

Nach „Transit“ dem großartigen Flüchtlingsdrama von Christian Petzold, dass ebenso mit Paula Beer und Franz Rogowski verfilmt wurde, waren meine Erwartungen an „Undine“ ziemlich hoch. Das ist für einen Film eigentlich nie gut und tatsächlich ist „Undine“ eher eine Enttäuschung. Zu sehr hängt der Film an einer sehr unwirklich wirkenden – mythischen Darstellung, die ärgerlich unrealistisch wirkt. Kontrastiert wird dies von Undines Stadtbeschreibungen Berlins, welche in viel zu langen Szenen von Undine an sehr schönen Stadtmodellen von Berlin (hier scheint sich ein Museumsbesuch zu lohnen!) vorgetragen werden. In einer Art Subtext soll hier etwas über die Stadt berichtet werden, aber es ist nur das oberflächige Ankratzen einer suggerierten Tiefe. Der Film wirkt fast während der gesamten Länge eigentümlich un-atmosphärisch und wird maximal gegen Ende besser, aber auch nur, weil das Level an Drama erhöht wird.

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