The OA

Idee: Brit Marling, Zal Batmanglij | Mystery-Serie | 1.Staffel mit 8 Folgen | veröffentlicht 2016 auf netflix

Vor nicht allzu langer Zeit las ich einen Bericht über netflix. In diesem hieß es sinngemäß, dass das Geheimnis seines Erfolges darin liegt, eben nicht nach der Einschalt- bzw. Zuklick-quote zu schauen, sondern für mehr oder weniger jeden Geschmack etwas zu bieten. Es wurde das Beispiel der Serie „The OA“ gebracht. Eine intelligente Serie, die sich nur an eine kleine Zielgruppe wendet. Selbstverständlich ging mir damit der Name der Serie nicht mehr aus dem Kopf, denn wenn man mir sagt das etwas intelligent ist, will ich es auch sehen, vielleicht auch nur deshalb, damit ich mir selbst davon eine Meinung bilden und mein kulturelles Kapital auf den neuesten Stand halten kann.

Prairie (Brit Marling) springt von einer Brücke, scheinbar in den Tod, doch sie überlebt. Da jemand den Sprung filmt und auf youtube stellt, erfahren ihre Adoptiveltern Nancy (Alice Krige) und Abel (Scott Wilson) nicht nur, dass ihre Tochter noch lebt, sondern haben seit sieben Jahren erstmals wieder ein Lebenszeichen von ihr. Sie suchen das Krankenhaus auf, in welches sie gebracht wurde. Zu ihrer großen Überraschung hat Prairie ihr Augenlicht wiedergefunden, dass sie als Kind nach einem Unfall verloren hatte. Allerdings möchte Prairie nicht mit ihren Eltern über die Ereignisse der letzten Jahre sprechen und nennt sich von nun an „the OA“. Herrscht auf der einen Seite große Freude über ihr Auftauchen, so ist die Besorgnis über ihren jetzigen Zustand groß. Prairie sucht und findet fünf Menschen, den brutalen Nachbarsjungen Steve (Patrick Gibson), die verbitterte Highschool-Lehrerin Betty (Phyllis Smith), den seine zerrüttete Familie zusammenhaltenden Schüler Alfonso (Brandon Perea), den transgender Teen Buck (Ian Alaxender) und den ziemlich „normal“ wirkenden Teenager Jesse (Brendan Meyer) und lädt sie in ein verlassenes Haus ein. Sie alle hören sich The OAs Lebensgeschichte an, in welcher sie unter anderem von ihrem Verschwinden erzählt und wie sie von einem einsamen Wissenschaftler Names Hap (Jason Issacs) zusammen mit vier anderen Menschen gefangen gehalten wurde, wobei sie sich in einem von Ihnen, Homer (Emory Cohen), verliebte.

„The OA“ ist eine Serie, die unterschiedlich interpretiert und verstanden werden kann. Am deutlichsten ist sie eine Mystery-Serie über den Themenkreis Nahtoderfahrung und Jenseits. Sie ist aber auch ein Drama über das Leben in und nach einer Entführung und sie ist ebenfalls eine Highschool Serie. So erinnert „The OA“ etwas an „Stranger Things“ kann (und will) aber nicht eine ähnlich dichte Atmosphäre aufbauen und ist gleichzeitig vielschichtiger und auch offener produziert. Tatsächlich ist es aber nicht wirklich einfach den tieferen Sinn der Serie aufzudecken, der eher ein kompliziertes „Wabbern“ von Inhalten und Emotionen darstellt, was den Zuschauer vielleicht an David Lynch Produktionen denken lässt. Das mag dem einen mehr, dem anderen weniger gefallen und letztendlich ist „The OA“ eine Serie auf die man sich einlassen muss, die dann aber sehr spannend und abwechslungsreich wird (wobei dies besonders für die erste und die letzte Folge zutrifft).

Netflix hat 2017 die beiden Serien-Erfinder Brit Marling und Zal Batmanglij um eine zweite Staffel gebeten. Da die erste Staffel viel offenlässt ist, wird es höchst interessant sein, wie diese Folgen aufgebaut sein werden, denn tatsächlich kann man sich eine zweite Staffel ziemlich schwer vorstellen, obwohl soviel noch nicht erzählt wurde.

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