Windfall

Jahr: 2022 | Drehbuch & Regie: Charlie McDowell | Länge: 92min | Thriller

In einer abgelegenen Villa in Kalifornien macht sich ein Niemand (Jason Segel) daran wertvolle Dinge zu stehlen. Doch seine Tätigkeit wird durch die unerwartete Rückkehr des Besitzers, eines sehr wohlhabenden CEOs (Jesse Plemons) und seiner Frau (Lily Collins) gestört. Der Räuber versucht unerkannt zu flüchten, wird aber entdeckt und damit wird dieser Überfall zwischen den drei Menschen ausgehandelt.

„Windfall“ ist ein optisch gelungenes Kammerspiel (wundervoll ist die sehr klassisch gehaltene Eingangssequenz) mit einem herausragenden Cast, bei dem mich Jesse Plemons am meisten überzeugt, weil er ein ganz anderes Gesicht zeigt als die etwas befremdlich und zurückhaltenden Charaktere, die er sonst spielt. In „Windfall“ ist er ein unsympathischer IT-Tech Magnat, der mit einer gewissen Herablassung auf den Rest der Menschheit schaut. Der schwer zu durschauende und fast immer stoisch bleibende Räuber, im Abspann in seiner Rolle als „Niemand“ bezeichnet, wird von Jason Segel glaubhaft mit einem Hang zum undurchsichtigen gespielt. Auch Lily Collins überzeugt in der Rolle der Anhängsel-CEO-Frau, welche die ehelichen Pläne ihres Mannes nicht mehr teilt. Diese schauspielerische Konstellation trägt den Thriller, der von seiner Story her aber bestenfalls unspektakulär zu nennen ist, aber nie langweilt auch wenn er phasenweise dahinplätschert. Der Film entscheidet sich nicht wirklich, ob er ein soziales Drama (reich gegen arm), oder eine verzwickte Charakterstudie sein will, aber auch damit kann man leben. Allerdings versucht das Ende des Streifens sich mit einer dramatischen Verschärfung, diese will aber nicht so recht zum Rest des Filmes passen und sie scheint mir auch irgendwie etwas antiquiert in ihrer Wirkung. Trotzdem – insbesondere wegen der drei Schauspieler – sehenswerte Unterhaltung.

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