Jahr: 2014 | Regie: David Cronenberg | Drehbuch: Bruce Wagner | Drama | Länge: 112min | Location: Hollywood
Seit „History of Violence“ würde ich mich als Fan des kanadischen Regisseurs David Cronenberg sehen, musste jedoch vor kurzem feststellen, dass ich außer dem gerade genannten Film nur noch „Crash“ von ihm kenne. So bietet sich die Gelegenheit an, mal einen weiteren Streifen zu schauen, wenn der gerade beim Streaminganbieter läuft.
In der glitzernden Scheinwelt von Hollywood scheint die Karriere von Havana (Julianne Moore) ins stocken geraten zu sein. Umso mehr versteift sie sich darauf, in einer neuen Pruduktion die Rolle ihrer verstorbenen Mutter spielen zu können, der Frau, die sie noch in Alpträumen wach hält, weil sie als Kind von ihr missbraucht wurde. Auf der Suche nach einer persönlichen Assistentin wird ihr Agatha (Mia Wasikowska) empfohlen und von ihr eingestellt. Mia ist aus Florida nach Los Angeles gekommen, um ihre alte Familie wieder zu sehen. Diese schob Agatha vor Jahren in eine psychiatrische Klinik ab, da diese sich mit samt ihrem Bruder Benjie (Evan Bird) anzünden wollte. Anders als Agatha hat Benjie aber keine äußerlichen Verbrennungen von diesem Vorfall abbekommen und ist jetzt ein gefragter Kinderstar mit seiner eigenen Show. Das ist auch seinen Eltern Christina (Olivia Williams) und Stafford (John Cusack) zu verdanken, die nicht nur dafür sorgen das Agatha nicht mehr zur Familie gehört, sondern in großer Geschäftstüchtigkeit die Einnahmen mehren.
Wer einen Film über Hollywood sehen möchte, der jedes dekadente Klischee über Hollywood bedient, der ist bei Map of the Stars“ vollkommen richtig. Nicht nur hat hier fast jeder eine traumatische Erfahrung in seinem Leben gemacht, sondern ist irgendwie auch im eigenen (ziemlich abgefahrenen und kranken) Leben gefangen. Die einzige die halbwegs normal wirkt, ist dabei die wirklich psychisch kranke Agatha. Das scheint alles nicht besonders neu zu sein und auch wenn Julianne Moore als alternde Schauspielerin aus dem mittelmäßigen Cast heraussticht (und dafür die Goldene Palme gewann), ist „Maps to the Stars“ tatsächlich nur ein Hollywood-Film über die Auswüchse von Hollywood, die nur Hollywood-Fans gefallen dürfte, die schon immer spekulierten, dass Hollywood ziemlich verdorben ist.