Leave the World Behind

Jahr: 2023 | Regie & Drehbuch: Sam Esmail | Endzeitfilm | 138min | Location: Long Island

Das Jahr 2023 verstärkte den Eindruck, die Menschheitsgeschichte fülle sich mit immer weiteren Katastrophen. Man kann die Konjunktur einer düsteren Endzeitstimmung nur schwerlich abstreiten, zumal eine Relativierung der Problemlage schnell in den moralischen Verdacht gerät, man würde die Herausforderung nicht ernst nehmen und damit die Katastrophe nur vergrößern. Obwohl das Grundgefühl, die Welt (oder mindestens mal das eigene Land oder die eigene Kultur) stehe am Abgrund ungefähr so alt ist, wie menschliche Zivilisationen selbst, ist es in den letzten Jahren nochmals verstärkt worden, durch einen ethischen Pathos, der herannahenden globalen Katastrophen. Was läge da näher das neue Jahr 2024 mit einem brandaktuellen Katastrophenfilm zu beginnen!

Familie Sandford macht spontan Urlaub, weil die misanthrophe Mutter Amanda (Julia Roberts) eine Pause vom menschengefüllten New York braucht. Vater Clay (Ethan Hawke) ist begeistert und mit den Kindern Rose (Farrah Mackenzie) und Archie (Charlie Evans) geht es los nach Long Island. Das angemietete Haus entpuppt sich als Luxusvilla und der Strand ist nahe und wird sogleich besucht. Die Erholung wird jedoch von einem auf Grund auflaufenden Tanker gestört. Getoppt wird das noch am Abend, als der mysteriöse G.H. (Mahershala Ali) mit seiner Tochter Ruth (Myha’la Herrold) an der Haustür klopft, sich als Hausbesitzer vorstellt und um Unterbringung bittet, weil in New York irgendwas nicht stimmen würde. „Leave the World Behind“ weiterlesen

Green Book

Jahr: 2018 | Regie: Peter Farrelly | Tragikomödie | Länge: 131min | Location: Südstaaten der USA in den 1960ern

Das Entstehen von ungewöhnlichen Freundschaften zu verfilmen, gilt ähnlich der Darstellung von Menschen, die sich ineinander verlieben, zu den beliebtesten Motiven einer Filmerzählung. Deshalb wäre es mir eigentlich auch nicht eingefallen, „Green Book“ zu schauen, der die Freundschaft zwischen zwei Männern beschreibt, die sich auf einer Konzertfahrt in den Süden der USA näher kennenlernen, aber da der Film den Oscar 2018 für den besten Film gewann, wollte ich mal einen Blick riskieren. „Green Book“ weiterlesen

Moonlight

Im Kino über den Wolken gab es diesmal, neben dem obligatorischen Streifen mit Greta Gerwig, für die LAN scheinbar ein Faible (wahrscheinlich zu Recht) hat, jede Menge Oscar-prämierte Filme. Darunter auch „Moonlight“, der dieses Jahr den Preis des besten Filmes gewonnen hat (was begleitet war mit einem kaum zu vergessenen und höchst amüsanten Fehler bei der Preisverleihung, der aufzeigt, dass auch Berateragenturen mit simplen Briefumschlagzuweisungen Probleme bekommen können). „Moonlight“ weiterlesen