Carlos Ruiz Zafón – Das Spiel des Engels

Erschien 2001 im spanischen Original „El juego del ángel“ | deutsche Übersetzung von Peter Schwaar, erstmals 2008 bei S.Fischer erschienen, hier als Taschenbuch mit … Seiten vorliegend

Ich bin mir nicht sicher, ob man das Fensterbrett zwischen dem 1. und 2. Stock im Treppenhaus, an dessen oberen Ende sich meine Wohnungstür befindet, als Friedhof der vergessenen Bücher bezeichnen kann. Aber tatsächlich liegen dort manchmal einige, abgelegte Bücher herum. Durch mein spießbürgerliches Gemüt geprägt, bin ich kein Freund davon, Dinge, die aus irgendwelchen Gründen nicht mehr in die eigenen vier Wände passen, im öffentlichen Raum auszulagern und darauf zu vertrauen, dass irgendjemand anderes mit dem Müll (was es ja per Definition ist, wenn man es aus seinem Haushalt aussperrt) etwas anfangen kann. Jetzt sind Bücher aber etwas anderes als zum Beispiel alte Matratzen, Töpfe oder Unterwäsche (die mir tatsächlich mal ein Nachbar angeboten hat, was mich auf extrem vielen Ebenen verwunderte). Da ich ein kalorienbewusster Mensch bin, laufe ich natürlich die fünf Stockwerke meines Treppenhauses hoch (allein schon wegen der täglichen Schrittstatistik). Eines Tages erspähte ich an besagtem Fensterbrett Carlos Ruiz Zafóns zweiten Teil seiner Saga vom Friedhof der vergessenen Bücher, betitelt mit „Das Spiel des Engels“, und in fast tadellosem Zustand. Also nahm ich das Exemplar mit.
Und jetzt habe ich es gelesen. „Carlos Ruiz Zafón – Das Spiel des Engels“ weiterlesen

Carlos Ruiz Zafón- Der Schatten des Windes

Erschien 2001 im spanischen Original „La sombra del viento“ bei Editorial Planeta | deutsche Übersetzung von Peter Schwaar hier vorliegend in der Fischer Taschenbibliothek mit 774 Seiten

Meine Aufmerksamkeit und das Verlangen etwas mir Unbekanntes zu erkunden, werden durch mir nebelhaft erscheinende Motivationen ausgelöst. Ich versuche an dieser Stelle, etwas Licht in diesen Schattenbereich zu werfen und eine kleine Phänomenologie meines Interesses an Carlos Ruiz Zafón aufzustellen.
Wie jeder halbwegs interessierte Buchleser, war mir der Name Zafón in irgendeiner fast unbewussten Art und Weise bewusst, denn der Katalane, der in spanischer Sprache schrieb,[1] schaffte es in den 2000er Jahren zahlreiche Beststeller zu veröffentlichen. Eine hohe Position in den Beststellerlisten zu erklimmen, reicht natürlich nicht, meinen Mantel der Ignoranz zu lüften. Aber vor gar nicht langer Zeit las ich einige Zeilen, über das mir unbekannte Schloss Wiepersdorf in Brandenburg. Wiepersdorf ist ein ganz besonderer Platz für die Geschichte der Künste in Deutschland. Nicht nur war es der Wohnort des berühmten Dichterpaares der Romantik, Bettina[2] und Achim von Arnim, es ist gleichzeitig ein Anziehungspunkt zahlreicher schreibender Künstler. Carlos Ruiz Zafón beispielsweise war Anfang der 2000er Jahre Stipendiat im Künstlerhaus auf Schloss Wiepersdorf, gerade zu jener Zeit als sein Roman „Der Schatten des Windes“ immer mehr an Aufmerksamkeit erlangte.[3] Das reichte mir aus, um nach dem Roman zu greifen. Ein Besuch des Schlosses wird dieses Jahr noch folgen. „Carlos Ruiz Zafón- Der Schatten des Windes“ weiterlesen