Der unglaubliche Burt Wonderstone

Es gibt Filme, denen man eigentlich keine Beachtung schenkt, so wie „Der unglaubliche Burt Wonderstone“. Nun gibt es aber auch Situationen, an denen man solche Filme schaut, die man sonst nicht beachten würde. Ein Bordentertainmentsystem beispielsweise, so wie es LAN Airlines auf dem Weg von Frankfurt nach Madrid zur Verfügung stellt, ermöglicht den Filmgenuss über den Wolken. Beachtet muss hierbei allerdings werden, das ein gewöhnlicher Flug von FRA nach MAD meist nur rund 2 Stunden dauert und daher kein Film mit Überlänge geschaut werden kann, da man sonst einfach mal nicht fertig wird. Also suchte ich mir, aus der zugegebener Maßen ziemlich reichhaltigen Bibliothek meines Systems, „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ aus, erstes weil er nur 101 Minuten lang ist und zweitens, weil eine leichte Komödie ideale Unterhaltung über den Wolken ist, wie ich finde. „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ weiterlesen

Vergiss mein nicht!

Wie sollte man sich bei „schlechten Erinnerungen“ verhalten? Erinnerungen die Schmerz hervorrufen, vielleicht auch Demütigung und mit Sicherheit Trauer. Emotionen die man eigentlich lieber gar nicht erst hätte und wenn sie schon im Kopf herumschwirren, dann möchte man sie wohl am liebsten loswerden.

Michel Gondrys Film „Vergiss mein nicht!“ (Original: „Eternal Sunshine of the Spotless Mind“) präsentiert eine Lösung. Warum nicht die verhassten Erinnerungen einfach löschen, wie auf einer Festplatte. So geht es auch Joel (Jim Carrey) der seine verflossene Liebe Clementine (Kate Winslet) vergessen will und sich diesbezüglich an den Spezialisten Dr. Mierzwiak (Tom Wilkinson) wendet. Dank hochmoderner computerunterstützter Gedächtnis-Löschung verliert sich jede Erinnerung an sie.

„Vergiss mein nicht!“ beleuchtet den Löschungsprozess, der beim schlafenden Joel vorgenommen wird und reflektiert dabei in einer fast schon philosophisch zu nennenden Art und Weise die Bedeutung von Erinnerungen, um zum Schluss zu kommen, dass sie elementare Bestandteile unseres Lebens sind, derer man sich nicht berauben sollte. Doch das ist bei weitem nicht die einzige Message. Der Film entwickelt sich zu einem der schönsten Liebesfilme und fließt dabei noch vollkommen kitschfrei über den Bildschirm. Dafür verantwortlich sind neben Charlie Kaufman, der ein brilliantes Drehbuch schrieb und Regisseur Gondry auch die tollen Darsteller. Angefangen bei den Nebenrollen (Wood, Dunst, Wilkinson) über den wirklich außergewöhnlich guten Jim Carrey (der mit schlechten Filmen den Erwartungsdruck unten hält, um dann in einigen Streifen zu brillieren, so wie hier) und der alles überragenden Kate Winslet, die nicht zu Unrecht 2005 für diese Rolle für den Oscar nominiert wurde (ihn aber zu Unrecht nicht bekam und dem „Millionen Dollar Baby“ den Vortritt lassen musste). Die Schauspieler, ein tolles Drehbuch und ein zurückhaltender doch immer passender Soundtrack machen „Vergiß mein nicht!“ zu einem absoluten Highlight, auch wenn man über das an dieser Stelle nicht verratende Ende diskutieren kann, nur eins vielleicht sei verraten; kitschig ist es nicht.