Zodiac – Die Spur des Killers

Jahr: 2007 | Regie: David Fincher | Drehbuch: James Vanderbilt |Länge: 158min | Krimi | Location: San Francisco Bay Area

Kinoabende können sehr motivierend sein. Nachdem sehr angenehmen Abend mit Vertigo von Hitchcock im Rahmen der kleinen Filmakademie, bin ich auf den Geschmack gekommen, Krimis zu schauen, oder noch besser Hitchcock Krimis! Da meine Haus und Hof Filmanbieter aber keine Krimis des Genre Großmeisters im Angebot hatten, bin ich bei „Zodiac – Die Spur des Killers“[1] gelandet, dessen Verbindung zu Vertigo allerdings in der Location liegt, denn beide Filme spielen in San Francisco.

In den späten 1960er Jahren triebt ein Serienmörder sein Unwesen und tötet bevorzugt junge Pärchen. Der Killer wählt dafür nicht nur unterschiedliche Orte in der Bay Area, rund um die Bucht von San Francisco aus, sondern er hat – nach seinen Taten – ein nicht geringes Bedürfnis an Aufmerksamkeitssucht. So schreibt er Briefe, mit Fakten zu den Morden und beigefügten Rätseln, an drei große Zeitungen der Region, unter anderem an den San Francisco Chronicle, wo der Reporter Paul Avery (Robert Downey Jr.) die Fälle begleitet und immer wieder vom Karikaturisten Robert Graysmith (Jake Gyllenhall) Hilfe bekommt. Diese Hilfe braucht eigentlich auch die Polizei, denn da der Täter in verschiedenen Landkreisen mordet, sind auch verschiedene Einheiten dafür zuständig. In San Francisco sind dies Dave Toschi (Mark Rufallo) und Bill Armstrong (Anthony Edwards), die dem Killer auf den Fersen sind, aber die Spur ist keinesfalls leicht zu finden, auch wenn der Mörder sich einen Spaß daraus macht, immer wieder Hinweise zu geben.

„Zodiac“ ist ein unkonventioneller Thriller, der ein wenig in seiner Machart an die Serie „Law & Order“ erinnert. Er verschiebt den logischen Aufbau eines Krimis, denn tatsächlich spielt der Film mit den Perspektiven der Aufklärung der Fälle und stellt damit in den Mittelpunkt, worum es jedem Krimi eigentlich geht, um ein Rätsel, dass gelöst werden muss, und nicht um die Person des Täters oder der Ermittler. So ist der Film ein schönes Beispiel für den Sachverhalt, sich Wahrheiten immer nur annähern zu können.[2]  Was „Zodiac“ weiterhin sehr sehenswert macht, ist ein überzeugendes Ensemble aus Schauspielern und einer großen Liebe zum Detail (die mir sehr imponiert). Sehr eindrucksvoll ist dies gelungen mit der Darstellung von Architektur in San Francisco und der Darstellung des Vergehens von Zeit. Trotz seiner zweieinhalb Stunden ein stets fesselnder Krimi und ein Leuchtturm für das Genre in diesem Jahrhundert.

[1] Und ja; wieder wird einem englischen Originaltitel, der nur „Zodiac“ heißt, ein weiterer kleiner Zusatz gegeben. Keine Ahnung warum, allerdings finde ich diesmal „Die Spur des Killers“ einen ziemlich passenden Zusatz!

[2] Achtung Spoiler: Tatsächlich gab es etwas Kritik an Fincher, dass er einen Täter zu sehr als den höchstwahrscheinlichen Täter inszeniert.

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