Eine Taube sitzt auf dem Dach und denkt über das Leben nach

Jahr: 2014 | Regie und Drehbuch: Roy Andersson | Spielfilm | 101 min

Und nochmal Roy Andersson. Da „Über die Unendlichkeit“ einige Erwartungen weckte, freute ich mich, Anderssons vorherigen Film „Eine Taube sitzt auf dem Dach und denkt über das Leben nach“ ansehen zu können. 2014 gewann der Streifen den Goldenen Löwen in Cannes und wurde auch sonst von der Kritik sehr wohlwollend behandelt.

Wieder treffen wir auf ein typisches Setting von Andersson. Stillstehende Kamera, alles fokussiert, minimale Dialoge und Einstellungen wie Gemälde. Alle Aufnahmen wurden in einem Studio in Stockholm gemacht, wobei die große Liebe auch zu kleinsten Details im Bild einen Arbeitsaufwand von vier Jahren mit sich brachten. Der Zuschauer erlebt zahlreiche Geschichte, die uns das Leben der Menschen erzählen. Zwei Vertreter von Scherzartikeln, Jonathan (Holger Andersson) und Sam (Nisse Westblom) tauchen immer wieder in der Handlung auf und ihr fehlendes kaufmännisches Geschick und der damit verbundene Weltschmerz zieht sich wie ein roter Faden durch ganz unterschiedliche Sujets des Films zieht. Wir sehen Menschen versterben, Tänzer, die einander näherkommen, einen König, der in den Krieg zieht und vorher noch ein Wasser trinkt, eine Kneipe mit skurrilen Gästen und noch skurrileren Ritualen der Bedienung und vieles mehr.

Auch wenn der Titel „Es freut mich zu hören, dass es euch gut geht“ vielleicht besser gewählt wäre, weil er als eine Art Running Gag, immer wieder im Film vorkommt, bezieht sich der tatsächliche Titel auf das Gemälde „Die Jäger im Schnee“ von Pieter Bruegel dem Älteren, in welchem Krähen zu sehen sind und von ihren erhobenen Positionen auf einem Baum, die Menschen beobachten. Und so beobachtet auch dieser an einigen Stellen äußerst witzige, manchmal recht traurige, ziemlich häufig triste und einsame und gegen Ende vielleicht auch zu offensichtlich mit der Menschheit abrechnende Film die Individuen, wie sie auf unserer Erde ihre Tag verbringen.

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