Das letzte Wort

Idee: Thorsten Merten | Dramedy-Serie | 6 Folgen in 1.Staffel | Erstausstrahlung 2020 bei netflix

Die Feierlichkeiten zur Silberhochzeit von Karla (Anke Engelke) und Stephan Fazius (Johannes Zeiler) sind gerade vorbei, als dieser plötzlich verstirbt. Beerdigungsunternehmer Borowski (Thorsten Merten) kümmert sich um die Beerdigung und Karla will diese so großartig wie möglich gestalten, als sich herausstellt, dass vom erhofften Vermögen der Fazius nicht mehr viel da ist, da Stephan in den letzten zwei Jahren nicht mehr als Zahnarzt arbeitete, sondern heimlich als Künstler umsattelte. Der sich daraus ergebende finanzielle Engpass führt zu einer kleineren Trauerfeier, was wiederum auch Borowski bekümmert, der in ebensolchen pekuniären Schwierigkeiten steckt. Doch daraus entwickelt sich eine geschäftliche Beziehung, denn Karlas Talent zeigt sich im Halten von Trauerreden und diesen Job übernimmt sie zukünftig beim Beerdigungsunternehmen. Dieses kann damit notdürftig überleben und Sohn Ronnie Borowski (Aaron Hilmer) kann weiter Leichen präparieren, wofür er ein fast schon künstlerisch zu nennendes Talent besitzt. Bei der Familie Fazius versucht man währenddessen auch ohne den Vater zurecht zu kommen, wobei sich Tochter Judith (Nina Gummich) zu so etwas wie einer Managerin des Haushalts aufschwingt, während Sohn Tonio (Juri Winkler) zur Psychotherapeutin geht und Oma Mina (Gudrun Ritter) quatsch macht. „Das letzte Wort“ weiterlesen

Gundermann

Jahr: 2018 | Regie: Andreas Dresen | Drehbuch: Laila Stieler | Länge: 127min | Bio-Pic | Location: Lausitzer Braunkohlerevier

Gerhard Gundermann (Alexander Scheer) war eine Legende der DDR-Liedermacherszene, der auch nach der Wende größere Erfolge in Ostdeutschland feierte, im Westen aber unbekannt war. Andreas Dresen porträtiert Gundermanns Leben (und benennt den Film einfach gleich nach der Hauptperson) in der DDR bis in die ersten Jahre nach der Wiedervereinigung und porträtiert eine sehr ungewöhnliche und ambivalente Persönlichkeit. Gundermann war überzeugter Kommunist, aber auch ein Mann, der sich gern mit Mächtigen anlegte, wenn er Missstände sah. Er flog aus der Volksarmee und wurde nicht vollwertiges Mitglied der SED, obwohl er das gern geworden wäre, seine Texte reflektierten die Schwierigkeiten des Lebens und beleuchten politische oder auch ganz private Probleme. Gundermann war aber auch Stasi-Spitzel, wenngleich er selbst ebenso bespitzelt wurde. Gundermanns Heimat war die DDR und er tat, was er für richtig hielt, diese Heimat zu verbessern.
Dresens Film legt den Scheinwerfer auf zwei Themen in Gundermanns Biographie. Da ist zum einen sein Hineingezogenwerden in die Firma (daher die Stasi) und seine persönliche Aufarbeitung nach der Wende und da ist zum anderen seine Liebesbeziehung zu Conny (Anna Unterberger), die seine Frau werden wird und die das nicht ganz einfache Los gezogen hat, mit dem ständig unter Strom stehenden Gundermann eine Familie zu organisieren. Dieser wiederum möchte trotz seines ansteigenden musikalischen Erfolgs mit seiner Band nicht auf seine Arbeit auf dem Braunkohlebagger verzichten. „Gundermann“ weiterlesen