Der weiße Tiger

Jahr: 2021 | Drehbuch & Regie: Ramin Bahrani | Drama | Länge: 125 min | Location: Indien

Balram Halwai (Adarsh Gourav) ist ein gemachter Mann in Indien. Als erfolgreicher Unternehmer mailt er dem chinesischen Staatspräsidenten, um ihn zu zeigen, wie der Erfolgsweg in Indien funktioniert und erzählt in dieser Mail seine Lebensgeschichte. Als mathematisch talentierter Junge wird der Junge Balram nicht gefördert, stattdessen muss er sich dem Regime der störrischen Großmutter (Kamlesh Gil) beugen und für das Auskommen, der in tiefster Armut lebenden Großfamilie sorgen. Er findet einen halbwegs lukrativen Job als Fahrer des Storks Clan, einer einflussreichen indischen Familie. Er wird persönlicher Chauffeur von Ashok (Rajkummar Rao) einem jungen Sohn des Familienoberhauptes, der gemeinsam mit seiner Frau Pinky (Priyanka Chopra) lange in den USA lebte. Obwohl beide eine liberale Weltanschauung haben, die sich teilweise fundamental von der restlichen Familie unterscheidet, ist das Verhältnis von Balram, zu Ashok und Pinky ein ständiges Wechselspiel zwischen Diener, Angestellter und Freund.

„Der weiße Tiger“ ist ein eindrucksvolles soziales Drama über Indien, ein Land, dass nicht nur die größte Demokratie der Welt ist, sondern auch ein Land mit dramatischen Unterschieden zwischen Arm und Reich. Das Drama, das man genauso gut auch als bitterböse Satire bezeichnen kann, zeigt den Weg eines Menschen auf, der fest verankert in seiner sozialen Rolle der Dienerschaft erscheint und erst langsam bemerkt, dass er nur ein Mensch zweiter Klasse ist. Es ist sowohl die Erlangung dieses Bewusstseins, als auch das kontroverse Ende, dass die Geschichte des Films auszeichnen. Nicht zu vergessen ist dabei aber auch der tiefschwarze Humor, die den „weißen Tiger“ zu einem sehr sehenswerten Filmerlebnis dieses Jahres machen.

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