Arrested Development

Created by Mitchell Hurwitz | Fox, Netflix | 68 Folgen in 4 Staffeln | 2003-2006, 2013 | Location: Newport Beach, CA

Jetlag ist eine doofe Sache. Man liegt nachts sinnlos rum und weiß nicht so recht, ob man aufstehen soll, oder lieber nicht, denn irgendwie könnte die Müdigkeit einem doch noch besuchen kommen. Als guter Kompromiss erweist sich da, einfach liegen zu bleiben und trotzdem irgendwas zu tun, sprich etwas im Bett zu schauen. Dafür eignen sich ein Streaming Anbieter mit reichhaltiger Serienauswahl und ein internetfähiges Abspielgerät wirklich sehr gut. Betrachtet man die Möglichkeit vielleicht doch schnell wieder einschlafen zu können, muss die Wahl auf etwas Un-Komplexes, gegebenfalls Leichtes fallen, dass einen schnell ins Reich der Träume bringt. Und da ich gerade etwas „Flaked“ mit Will Arnett sah, dass von Mitchell Hurwitz erdacht wurde und ebenso gelesen hatte, dass beide schon in „Arrested Development“ zusammengearbeitet haben, war die Entscheidung naheliegend, mal zur Abwechslung letztgenannter Serie eine Chance zu geben. Es sollte sich dabei um Comedy handeln, ideal zum schnellen Einschlafen wenn es zu langweilig ist und wenn nicht, hat man bestenfalls was zum Lachen. „Arrested Development“ weiterlesen

Ted Chiang – Arrival. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes

Im Frühjahr dieses Jahres sah ich Denis Villeneuve’s Kinofilm „Arrival“, der auf einer Kurzgeschichte von Ted Chaing beruht. Die außergewöhnliche Science-Fiction Story erweckte mein Interesse an der Erzählung mit dem Titel „Geschichte deines Lebens“, welche hinter dem Drehbuch stand. Tatsächlich erschien diese Kurzgeschichte zusammen mit vier anderen unter dem Titel „Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“, war aber bereits nicht mehr erhältlich, als ich den Kaufwunsch bei meinem Buchhändler vortrug. Nach einem halben Jahr warten auf die Neuauflage, bekam ich im Herbst ein Buch des Golkonda Verlages in die Hand gedrückt, das den eigentlichen Buchtitel zugunsten des Filmtitels zurückgestellt hat und nun mit der recht eigenartig anmutenden Aufschrift: „Arrival. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“ daherkommt. Das ändert aber günstiger Weise nichts am Text. „Ted Chiang – Arrival. Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes“ weiterlesen

Vertigo (Aus dem Reich der Toten)

 

Jahr: 1958 Regie: Alfred Hitchcock Länge: 129 min Location:  San Francisco

 

Der Polizist John „Scottie“ Ferguson (James Steward) ist auf der Verfolgung eines Kriminellen und springt über die Dächer San Franciscos, um diesen zu fassen. Doch da geschieht ein Ungeschick, er gleitet aus, rutscht über das Dach und kann sich gerade noch an der Regenrinne festhalten. Unter ihm die Straße – weit unter ihm. Sein Kollege eilt über das Dach zur Hilfe, reicht ihm die Hand, verliert die Kontrolle und stürzt hinab in die Tiefe. „Vertigo (Aus dem Reich der Toten)“ weiterlesen

The Party

 

Jahr: 2017 Regie und Drehbuch: Sally Potter Länge: 71 min Location: Stadthaus in London

 

Janet (Kristin Scott Thomas) hat es geschafft! Sie ist zur Gesundheitsministerin im Schattenkabinett ihrer allerdings eher doch aussichtslos runter gewirtschafteten Partei ernannt wurden. Gemeinsam mit ihrem Mann Bill (Timothy Spall) veranstaltet sie eine kleine Party unter den engsten Freunden, um das Ereignis zu feiern. Janets zynische Freundin April (Patricia Clarkson) kommt mit ihrem deutschen Mann Gottfried (Bruno Ganz), dessen Leidenschaft der Esoterik gilt und der das auch gern mitteilt. Auch das Paar Martha (Cherry Jones) und Jinny (Emely Mortimer) kommen und haben gleichfalls hervorragende Neuigkeiten zu präsentieren. Schließlich soll auch noch Kristins engste Mitarbeiterin Janet kommen, die jedoch ihren attraktiven Ehemann Tom (Cillian Murphy) vorschickt. Alles ist angerichtet für eine wunderbare kleine Party. „The Party“ weiterlesen

El Bar

Eine spanische Bar ist ein offener Treffpunkt vom Stammgästen und zufällig hineinschneienden Besuchern. Es ist weniger wie eine Verlängerung des Wohnzimmers zu denken, sondern wie eine überdachte und mit Speis und Trank angereicherte Ecke der Straße. Álex de la Iglesia, ist in seinem Heimatland einer der bekanntesten Regisseure, nahm sich 2016 dieses Schauplatzes an und inszenierte einen Thriller mit dem ihm eigenen schwarzen Humor. „El Bar“ weiterlesen

Edgar Hilsenrath – Der Nazi & der Friseur

Das Thema Holocaust ist hierzulande – auf Grund historischer Schuldbelastung – ein in der breiten Öffentlichkeit wahrgenommener Gegenstand. Es ist eine Basis des deutschen kulturellen Gedächtnisses für die größte anzunehmende Schuld und die Verpflichtung, daraus etwas für die Gegenwart und alle Zukunft zu lernen. Dem ist im Grunde nichts hinzuzufügen, trotzdem führt(e) es zu einigen gedanklichen Tabus, zum Beispiel der Frage ob man über Hitler lachen dürfe (man denke an Dani Levys Film „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ aus dem Jahr 2007 mit Helge Schneider und die Diskussion über Film und Gegenstand des Filmes). Etwas länger zurück liegt die Veröffentlichung von Edgar Hilsenraths Roman „Der Nazi & der Friseur“, den der Autor 1971 in den USA veröffentlichte. Obwohl der Text auf Deutsch geschrieben ist und schnell zu einem englischen Beststeller wurde, lehnten über 60 westdeutsche Verlage den Roman ab und er erschien erst 1977 in einem kleinen Verlagshaus in Köln. Grund dafür lag in der Darstellung des Buches über den Holocausts und noch viel entscheidender, der Zeit danach. „Edgar Hilsenrath – Der Nazi & der Friseur“ weiterlesen

Douglas Coupland – jPod

Ich tippe mit dem Finger ein weiteres Buch um, Autor nie gehört, tipp – weiter – nächster Autor – nie gehört – tipp – weiter – Douglas Coupland – … – Moment, habe ich schon mal gehört, Amerikaner, oder? Einer von diesen neumodischen Schriftstellern?!? Ich entnehme das Buch „jPod“ von Douglas Coupland dem Wühltisch beim Thalia Outlet. Es soll einen Euro kosten. Kann man nicht viel falsch machen, oder!?!

Mehrere Wochen später

Bei der Frage welchen Roman ich als nächstes lesen könnte, wähle ich „jPod“ aus. Aus Neugier. Wie schreibt dieser Coupland, der ja gar nicht Amerikaner ist, sondern Kanadier und der Begriffe wie „Generation X“ prägte (mit dem gleichnamigen Buch)? Auf den nächsten 500 Seiten sollte sich das rausfinden lassen. „Douglas Coupland – jPod“ weiterlesen

Delirium

Ricardo Darín zählt zu den bekanntesten Schauspielern Argentiniens. Auch hierzulande dürfte er einigen Kinobesuchern bekannt sein, spielt er doch in der furiosen Rache-Komödie „Wild Tales“ (im Original: „Relatos salvajes“) mit. In seinem Heimatland ist Darín ein Superstar und diese Idee nimmt auch Carlos Kaimakamian Carraus Komödie „Delirium“ von 2014 auf, welche auf netflix abrufbar ist. „Delirium“ weiterlesen

Schwarzer Schnee (Nieve negra)

Es ist rau in den Bergen Argentiniens und einsam. Der in Spanien lebende Marcos (Leonardo Sbararglia) reist zusammen mit seiner schwangeren Frau Laura (Laia Costa) in die Einsamkeit der Anden, da sein Vater gestorben ist. Eigentlich will er alle notwendigen Aufgaben schnell abwickeln, die Asche unter die Erde bringen und kurz seine Schwester Sabrina (Dolores Fonzi) in der Nervenheilanstalt besuchen, doch ein Freund der Familie, Sepia (Frederico Luppi), erzählt ihm von einem äußerst lukrativen Angebot einer kanadischen Firma. Diese bietet 9 Millionen Dollar für das Familiengrundstück, das einsam in den Bergen Patagoniens liegt. Doch der Deal kann nicht vollzogen werden, da Marcos Bruder Salvador (Ricardo Darín) als Einsiedler dort im Familienhaus lebt und keinesfalls zu Gesprächen bereit ist. Auch Salvador möchte nicht mit Marcos reden, doch der letzte Wille des Vaters und das verlockende Angebot zwingen ihn fast in die Einsamkeit zu Marcos zu fahren.  „Schwarzer Schnee (Nieve negra)“ weiterlesen

Crazy Heart

Der Country Musiker Bad Blake (Jeff Bridges) ist mit 57 Jahren auf dem Tiefpunkt seiner Karriere angekommen. Als schwerer Alkoholiker müht er sich von Auftritt zu Auftritt und nur bei seinem älteren Publikum ist er noch als Legende bekannt, weshalb sich eben doch noch einige Fans auf die Bowlingbahnen und Einkaufszentren des US-amerikanischen Südens verirren, um ihn zu sehen. Da kommt es für Bad einigermaßen unverhofft, dass die junge Journalistin Jean Craddok (Maggie Gyllenhaal) ein Interview mit ihm machen möchte und tatsächlich kommen sich beide persönlich näher. „Crazy Heart“ weiterlesen