Schwarzer Schnee (Nieve negra)

Es ist rau in den Bergen Argentiniens und einsam. Der in Spanien lebende Marcos (Leonardo Sbararglia) reist zusammen mit seiner schwangeren Frau Laura (Laia Costa) in die Einsamkeit der Anden, da sein Vater gestorben ist. Eigentlich will er alle notwendigen Aufgaben schnell abwickeln, die Asche unter die Erde bringen und kurz seine Schwester Sabrina (Dolores Fonzi) in der Nervenheilanstalt besuchen, doch ein Freund der Familie, Sepia (Frederico Luppi), erzählt ihm von einem äußerst lukrativen Angebot einer kanadischen Firma. Diese bietet 9 Millionen Dollar für das Familiengrundstück, das einsam in den Bergen Patagoniens liegt. Doch der Deal kann nicht vollzogen werden, da Marcos Bruder Salvador (Ricardo Darín) als Einsiedler dort im Familienhaus lebt und keinesfalls zu Gesprächen bereit ist. Auch Salvador möchte nicht mit Marcos reden, doch der letzte Wille des Vaters und das verlockende Angebot zwingen ihn fast in die Einsamkeit zu Marcos zu fahren. 

Der argentinische Thriller „Nieve negra“ (in Deutschland sowohl unter der deutschen Übersetzung „Schwarzer Schnee“ als auch unter der Englischen „Black Snow“ bekannt) von Regisseur Martin Hodara wurde 2017 veröffentlicht und kann im deutschen Angebot von netflix abgerufen werden. Die Handlung (Drehbuch ebenfalls von Martin Hodara gemeinsam mit Leonel D’Agostino) bleibt in den 91 Minuten Länge stets spannend und das, obwohl nicht viel und wenn dann recht langsam und bedacht geredet wird. Es ist die Stimmung, die hier sehr passend vermittelt, das Gefühl ein Geheimnis zu ergründen und die Angst dass alles ruhige sogleich Explodieren kann. Noch besser passt die Eleganz wie Übergänge und Schnitte in „Nieve negra“ eingebaut wurden und wie einige Kamerafahrten insbesondere die Einsamkeit der Berge einfangen (wenngleich der Film tatsächlich in den Pyrenäen und nicht in Südamerika gedreht wurde). Ein wirklich guter, atmosphärisch dichter und sehr sehenswerter Thriller und für mich der bisher beste spanisch sprachige Film des Jahres 2017.

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