Unbreakable Kimmy Schmidt

Wirklich witzige Comedyserien können sich Sägewerkmitarbeiter an einer Hand abzählen. Da ist es schön, dass die amerikanische Komödiantin Tina Fey, ihre neue Serie an Netflix verkaufte, wo sie seit dem 6.März zu sehen ist. Fey, die einige sicherlich auch als Erfinderin und Hauptdarstellerin der wunderbaren Serie „30 Rock“ kennen, lieferte für „Unbreakable Kimmy Schmidt“ die Idee und leitete die Produktion.

Wie der Name sagt, steht Kimmy Schmidt (Ellie Kemper) im Mittelpunkt der Handlung. Gemeinsam mit drei anderen Frauen wurde sie 15 Jahre lang in einem Bunker von einem den Weltuntergang vorhersagenden Priester gefangen gehalten. Nach ihrer Befreiung beschließt Kimmy, ihr Leben in New York neu zu beginnen. Dort wohnt sie in einer WG mit dem eher glücklosen Musical-Darsteller Titus Andromedon (Tituss Burgess) und bekommt einen Job als Mädchen für alles bei der Millionärsgattin Jacqueline Voorhes (Jane Krakowski).

Die Story klingt an und für sich recht simpel. Eingesperrte Landmaus, die noch dazu 15 Jahre vom Leben abgeschnitten war, kommt ins hippe New York und erfreut durch ihre Unbekümmertheit und Unwissenheit. Das führt eigentlich immer zu Lachern. Doch „Unbreakable Kimmy Schmidt“ setzt dem Ganzen noch jede Menge drauf und das macht die Serie, zumindest in Staffel eins, wirklich herausragend. Da sind zum einen die wunderbaren Charaktere, die schauspielerisch hervorragend umgesetzt sind. Allen voran die ständig lächelnd, charmante und gutgelaunte Kimmy Schmidt, deren Naivität natürlich entlarvend für die ist, die versuchen diese auszunutzen. Dann haben wir den schwarz-schwulen angeblichen Schauspieler Titus, der ebenso angestrengt von Berühmtheit träumt, wie Kimmy versucht, niemanden über ihre Vergangenheit etwas wissen zu lassen. Ihre Chefin Jacqueline hingegen lebt in ihrer eigenen Reichen-Welt, in welcher sie aber niemals sicher zu sein scheint, wer sie wirklich ist (es gibt wohl nur wenige Schauspieler, die Egomanen so wundervoll spielen können wie Jane Krakowski).
Diese Charaktere werden nun in feine und teilweise recht tiefsinnige Handlungen eingewoben, mit teilweise hintergründigen, ironischen und immer auch mal politischen Humor, der vor nichts und niemanden Halt macht ohne dabei aber irgendwie verletzend zu sein.

„Unbreakable Kimmy Schmidt“ bekam besonders in den USA hervorragende Kritiken, so dass eine zweite Staffel nächstes Frühjahr an den Start gehen soll. Das sind wunderbare Nachrichten, für alle die sich auch bei Comedy gehaltvoll und intelligent amüsieren wollen.

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