Westworld – 2.Staffel

Idee: Jonathan Nolan, Lisa Joy | Science-Fiction-Western Serie | 2. Staffel mit 10 Folgen | Erstausstrahlung 2018 bei HBO

Nun endlich, Staffel 2 des imposanten Meisterwerks „Westworld“, dessen erste zehn Folgen mich letztes Jahr gewaltig beeindruckten. Inhaltlich möchte ich gar nicht viel sagen, denn das würde den Genuss der ersten Staffel zu stark spoilern (deshalb sollten alle, welche Westworld noch nie gesehen haben jetzt aufhören zu lesen). „Westworld – 2.Staffel“ weiterlesen

Bored to Death

Jahr: 2010 | Idee: Jonathan Ames | Comedy-Serie | 3 Staffeln mit je 8 Folgen | Location: New York | Erstausstrahlung auf HBO

Jonathan Ames (Jason Schwartzman) ist ein Mitdreißiger dessen beruflicher Erfolg als Schriftsteller abgeflaut ist. Nach seinem ersten Roman fällt ihm einfach nichts Neues mehr ein und so inseriert er seine Dienstleistungen als unlizenzierter Privatdetektiv, der weit unter den üblichen Sätzen Aufträge übernimmt. Sein bester Freund Ray Hueston (Zach Galifianakis) ist ein ebenso übersichtlich erfolgreicher Comic-Autor, dessen zeichnerische Hauptfigur Super-Ray zwar eine potente Strahlkraft hat, die auf ihn selbst aber nur wenig abstrahlt und das, wo er einem lesbischen Pärchen sein Sperma zur Verfügung stellt, was Rays Frau Leah (Heather Burns) nicht wirklich gefällt. George Christopher (Ted Danson) ist Herausgeber eines erfolgreichen New Yorker Magazins, Lebemann und Playboy, aber und das eint alle drei Freunde, ein großer Konsument von Cannabis. „Bored to Death“ weiterlesen

Under the Silver Lake

Jahr: 2018 | Regie und Drehbuch: David Robert Mitchell | Neo-Noir-Thriller | Länge: 139min | Location: Los Angeles

Sam‘s (Andrew Garfield) Tag besteht im Abmatten auf dem Balkon, wo sich gute Aussichten auf den Innenhof der Wohnanlage mit Pool bieten. Dort erscheint die neue und attraktive Mitbewohnerin Sarah (Riley Keough), die Andrews Aufmerksamkeit erregt. Doch schon am nächsten Tag ist Sarah verschwunden, was Andrew mehr beunruhigt, als die Tatsache das er seine Miete nicht zahlen kann und vorm Rauswurf aus seinem Apartment steht. Sam beginnt statt nach Geld, nach Sarah zu suchen und gerät in eine geheimnisvolle Welt von Filmen, Schauspielern, Musik, die ihm alle versteckte Zeichen geben und auf ein mysteriöses Geheimnis verweisen, dass nur wenige Menschen wissen sollen. „Under the Silver Lake“ weiterlesen

Sharp Objects

Jahr: 2018 | Idee: Marty Noxon | Regie: Jean-Marc Vallée | Mini-Serie | Krimi-Psycho-Drama | 8 Folgen | Location: südliches Missouri | Erstausstrahlung auf HBO

Camille Pricker (Amy Adams) ist Reporterin einer Zeitung in St. Louis und wird von ihrem Chef (Miguel Sandoval) in ihre Heimstadt Wind Gap ins südliche Missouris geschickt, einen Ort der ziemlich gut als Sinnbild für die Provinz gelten kann (Missouri als Schauplatz von Filmen oder Serien zu nehmen ist momentan ziemlich beliebt, denkt man nur im letzten Jahr an „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ oder an „Ozark“). Hier sind zwei junge Mädchen verschwunden und Camille soll darüber berichten. Was ihr Chef ihr nicht sagt ist, dass er neben der Story auch Interesse daran hat, dass Camille ihr Leben in Ordnung bringt, denn sie ist Alkoholikerin und das ist vielleicht noch nicht mal das Schlimmste, was sie ihrem Körper antut. In Wind Gap angekommen bereitet es ihr einige Mühe, ihre Mutter Adora (Patricia Clarkson) wieder zu sehen, zu der sie immer ein sehr gespanntes Verhältnis hatte. Adora ist der Mittelpunkt von Wind Cap in ihrem herrschaftlichen Anwesen residierend, das noch von ihrer jüngsten Tochter Amma (Eliza Scanlen) und deren Vater Alan (Henry Czerny) bewohnt wird. Die Polizei, die neuerdings von einem speziell aus Kansas City eingeflogenen Detective (Chris Messina) unterstützt wird und dessen Gesellschaft Chief Vickery (Matt Craven) nicht sonderlich gefällt, kommt bei ihrer Suche wenig bis gar nicht voran. Camille beginnt in ihrer Heimatstadt, das Verschwinden der beiden Mädchen zu recherchieren, nicht ohne immer wieder mit ihrer eigenen Geschichte, ihrer Kindheit und Jugend konfrontiert zu werden. „Sharp Objects“ weiterlesen

Time Share

Jahr: 2018 | Originaltitel: „Tiempo compartido“ | Regie: Sebastián Hofmann | Drama | Länge: 96min | Location: ein Ferienressort in Mexiko

Die Algorithmen des Internets sind nur schwer zu ergründen und sie sind gleichfalls wirkmächtig. Netflix beispielsweise, bemüßigt sich mir ständig neue Filme und Serien anzubieten, über deren Konsum ich doch mal dringend nachdenken sollte. So lief mir das Thumbnail des Filmplakates zu „Time Share“ über meine netflix-Suchleiste (und ich frage mich warum, vielleicht weil ich gerade vorher erst einen mexikanischen Film mit „Roma“ sah?). Da der Titel und das Thumbnail vielversprechend aussahen, habe ich daraufgeklickt (vielleicht auch aus anderen Gründen, die gegebenfalls der Algorithmus besser erkennen kann als ich selbst).

Pedro (Luis Gerado Méndez) hat für sich und seine Familie einen kostengünstigen und vielversprechenden Urlaub in einem Ressort erworben, der sich jedoch als weniger erholsam herausstellt als insbesondere von ihm erhofft, da die Angestellten des Ressort nicht nachlassen ein Time Share Angebot aufzuschwatzen. Der zum Personal gehörende Andres wiederum (Miguel Rodarte), verlor vor 5 Jahren seinen Sohn und hat sich seitdem von diesem Schock nicht mehr erholt. Fast zum Geist geworden arbeitet er noch in der Wäsche- und Putzabteilung des Ressorts, das seit neuestem andere Besitzer hat, die von Tom (RJ Mitte) vertreten werden. „Time Share“ weiterlesen

Der tommr.de Jahresrückblick 2018

Jahreswechsel eignen sich hervorragend zur Rekapitulation. In den letzten Jahren gab es auf diesem Blog dafür eine Bestenliste, welche den besten Film, die beste Serie und das beste Buch schriftlich manifestierte. Das waren teilweise sehr schwierige Entscheidungen. Für das Jahr 2018 soll es etwas ausführlicher werden und all das genannt werden, was noch in Erinnerung blieb. Dieses Prozedere zeigt wohl eher den Hang des Bloggers zur Einordnung, als dass es für die Leser dieses Blogs (außer dem Autor) besonders spannend wäre. Aber dem egozentrischen Blogger ist das eigentlich auch egal. „Der tommr.de Jahresrückblick 2018“ weiterlesen

Spuk in Hill Haus

Jahr: 2018 | Idee: Mike Flanagan | Mini-Horror Serie | 10 Folgen | veröffentlicht auf netflix

Bei „Spuk in Hill House“ (Original: „The Haunting of Hill House“) handelt es sich bereits um die dritte filmische Darstellung eines gleichnamigen Geisterromans von Shirley Jackson. Es liegt also eine große Kraft in der Geschichte des Hill Hauses, in welcher die Familie Crain Schauerhaftes erlebt. Vater Hugh (Henry Thomas) und Mutter Olivia (Carla Gugino) ziehen mit ihren fünf Kindern Steven (Paxton Singleton), Shirley (Lulu Wilson), Theodora (Makenna Grace), Nell (Violet Mc Graw) und Luke (Julian Hillard) in ein riesiges, aber abgelegenes Anwesen, das beide Eltern über den Sommer renovieren und dann gewinnbringend verkaufen wollen. Doch insbesondere nachts, scheint es im Haus zu spuken und mehr und mehr wird Olivia immer wunderlicher. „Spuk in Hill Haus“ weiterlesen

Martin Walser – Brandung

Einige Jahre sind nach der Lektüre von „Ein fliehendes Pferd“ von Martin Walser ins Land gegangen und seit diesem Zeitpunkt war meine Aufmerksamkeit auf seinen Roman „Brandung“ gelegt worden, denn die Geschichte der beiden Hauptcharaktere Helmuth und Sabine Halm wird darin wieder aufgenommen. Diesmal jedoch verbringen die Beiden keinen Urlaub am Bodensee, sondern gehen für mehrere Monate nach Kalifornien.
Helmuths alter Studienfreund Rainer Meersjohann bittet ihn kurzfristig für ein Semester einzuspringen, da die eigentlich vorgesehene Lehrkraft nach dem Besuch eines privaten Skatabends der anderen Lehrkräfte kurzfristig abgesprungen ist. Obwohl Sabines Mutter erst vor kurzen einem Krebsleiden erlag, gelingt es den Plan umzusetzen und an der Westküste der USA das Leben in Deutschland, wann auch nur für eine Zeit, hinter sich zu lassen, was insbesondere den mittlerweile 55-jährigen Helmuth entgegen kommt, denn seine Existenz als Lehrer an einem Stuttgarter Gymnasium ärgerlich anstrengend geworden ist, da ihm die Kollegenschaft, insbesondere Vizedirektor Kiderlen mit ihrer frischen Art nerven. Helmuth, Sabine und die jüngst von ihrem Lebenspartner verlassene und daher zu Antriebslosigkeit neigende Tochter Lena fliegen nach Oakland und können dort in einem etwas eigenwillig eingerichteten Professorenhaus wohnen. Der Neustart kann beginnen! Meersjohann jedoch, den Helmuth als strahlenden Lebemann in Erinnerung hatte, ist zu einem dicklichen Alkoholiker geworden, dessen Ehe gescheitert ist. Die zwei Kurse an der wundervoll gelegenen Universität, die Halm übernimmt, verlaufen nicht wirklich schlecht und schließlich ist da die 22-jährige Fran, deren Verhalten ihr Dozent als Avancen liest und sich dabei gleichzeitig Hals über Kopf in seine Studentin verliebt. Und so springt Helmuth beim ersten Familienausflug ans Meer in den Pazifik und die Brandung erwischt ihn voll, wirbelt ihn durchs Wasser und spült ich ihn wieder am Strand aus. „Martin Walser – Brandung“ weiterlesen

Roma

Jahr: 2018 | Drehbuch und Regie: Alfonso Cuarón | Filmdrama | Länge: 135min | Location: Mexiko-Stadt

Mexiko-Stadt ist eine der größten Städte der Welt und es wäre falsch anzunehmen, die Stadt wäre ein einziger Slum. Im Stadtteil Roma jedenfalls wohnt eine bürgerliche obere Mittelschicht, der es im Jahr 1970 nicht wirklich schlecht geht. Sra. Sofía Antonio (Marina de Tavira) managet den Haushalt eines durchaus repräsentablen Stadthauses mit vier Kindern und der Großmutter, da ihr Mann Dr. Antonio (Fernando Gradiaga) selten zu Hause verweilt und lieber Kongresse besucht. Unterstützt wird Sofía von zwei Haushälterinnen. Beide sind mexikanische Ureinwohnerinnen und wenn man ehrlich ist, schmeißen eigentlich sie den Haushalt. Insbesondere Cleo (Yalitza Aparicio) wird von den Kindern sehr geliebt und ist zum Teil der Familie geworden. In ihrer äußerst begrenzten Freizeit geht sie gern ins Kino und lernt dabei den jungen Kampfkunstbegeisterten Fermín (Jorge Antonio Guerrero) kennen. „Roma“ weiterlesen

Passengers

Jahr: 2016 | Regie: Morton Tyldum | Drehbuch: John Spaiths | Science-Fiction-Romanze | Länge: 116min | Location: ein Raumschiff

Wirklich selten habe ich einen Film gesehen, der so viel Potential an Erzählung mitbringt und so katastrophal wenig daraus macht, wie„Passangers“. Es ist erschütternd, wie platt dieser Streifen, der wirkliche große Themen wie Einsamkeit, menschliche Beziehungen, Lebensentwürfe und Liebe verhandeln möchte auf simple Klischees und Labels runter handelt wird und immer dort abbricht, wo der Film spannend hätte sein können. So bleibt eine romantische Schnulze übrig mit einige Action-Elementen, die weder spannend ist,noch witzig, noch irgendetwas aussagt, sondern deren „Happy-End“ der eigentliche Anfang eines guten Filmes hätte sein können. „Passengers“ ist leider ein Romatikprodukt Hollywoods das durch und durch nur Mittelmaß ist.Traurig –  ja fast schon wütend – macht einen dabei zu sehen, welch großes Potential dieser Film hätte und wie gnadenlos Komplexität, Spannung und Erkenntnis hier zugunsten von Einfachheit,platter Erzählung und Happy-End ersetzt werden. Ganz ärgerlich mittelmäßiges Kino!      

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