District 9

Peter Jackson ist mit dem Abschluss seiner Hobbit-Reihe momentan in aller Munde und man darf gespannt sein was ihm einfällt, wenn er mal nicht Wesen aus der Mittelerde auf die Leinwand bannt. Aliens wären eine Möglichkeit, denn 2009 produzierte Jackson, Neill Blomkamps Science Fiction Film „District 9“, der weltweit ziemliche Beachtung fand.

1982 verdunkelt ein riesiges Raumschiff den Himmel über Johannesburg in Südafrika. Es scheint dort gestrandet zu sein. Schnell entschließen sich die Menschen mal nachzuschauen, was im Schiff so drin ist und finden über eine Millionen Aliens, die gesundheitlich scheinbar ziemlich angegriffen, in ein Flüchtlingslager, den „District 9“ gebracht werden. Über die Jahre vermehren sich die insektoidenartige Aliens und die Bedingungen in District 9 werden immer schlimmer. So wird die für die Überwachung der Wesen zuständige Behörde MNU beauftragt die Aliens in einen neuen „District 10“ umzusiedeln, der weit weg von der Stadt liegt, damit man das Leid nicht dauernd vor Augen hat. Mehr als die unangenehme Umsiedlung, interessiert die MNU aber die Waffentechnologie der Aliens, die Menschen aber wegen des Mangels Nicht-Humanoider DNA nicht bedienen können. Mit den Auftrag der Umsiedlung wird Wilkus van der Merwe (Sharlto Copley) betraut, einem Beamten erster Güte. Beim Einsatz im District kommt er mit einer vom Alien Christopher zusammengesetzten Säure in Verbindung, die seine DNA verändert.

Blomkamps „District 9“ beginnt als wunderbarer fast schon komödienartiger Film, im Stil einer Mockumentary. Am Schauplatz Südafrika spielend, einem Land das nicht gerade als Hochburg der Toleranz bekannt ist, weckt dieser Film automatisch Vergleiche mit der Apartheid und ist eine sehr gelungene Parabel über die neuere Geschichte des Staates. Mit zunehmender Dauer verflacht der Film aber leider mehr und mehr, die Mockumentary gerät in den Hintergrund und gibt Platz frei für sich ständig ausweitende Action Szenen. Doch irgendwann wird dem Zuschauer die Transformation von Köpfen in fliegendes Ketchup langweilig und mit ihm leider auch „District 9“. Das ist schade, denn gerade heute in Zeiten verschärfter Kritik an Asylpolitik auch hier bei uns, ist der Film ein gutes Beispiel um zu fragen, wie gehen wir mit Anderen um. Vielleicht auch deshalb ist „District 9“ doch ein sehenswerter Film, wenngleich kein begeisterndes Kino.

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