Synonymes

Jahr: 2019 | Regie und Drehbuch: Nadav Lapid | Länge: 124min | Drama | Location: Paris

Der junge Israeli Yoav (Tom Mercier) kommt nach Paris. Ihm ist sein Heimatland unerträglich geworden. Er wird zu einem glühenden Anhänger Frankreichs und will hier ein neues Leben beginnen. Doch der Anfang ist schwer, als ihm bitterkalt, in der unmöblierten Wohnung wird, steigt er in die Dusche um sich am warmen Wasser zu wärmen. Doch ihm wird alles geklaut was er besitzt und er ist vollkommen nackt und allein. Das junge Paar Emile (Quentin Dolmaire) und Caroline (Louise Chevillotte) helfen ihm weiter, so dass sein Start in der neuen Heimat Paris gelingen möge.

„Synonymes“ wurde 2019 auf der Berlinale mit dem Goldenen Bären für den besten Film ausgezeichnet. Wie so häufig bei Berlinale Filmen kann ich hier nicht wirklich mitgehen. Zweifellos ist Tom Merciers Leistung anzuerkennen, sein beeindruckendes Spiel changiert zwischen Wut, Angst, Selbstbewusstsein, einem aufbrausenden Sinn für Gerechtigkeit und Verzweiflung. Wirklich plausibel wird die Geschichte damit aber leider nicht. Vielmehr versucht der Film sich in starken Symbolen, in Synonymen für das Fehlen und das Suchen nach Heimat, Geborgenheit und menschlichem Miteinander. Dabei leidet aber die Plausibilität der Handlung. Beispielswiese gleich zu Beginn mit dem fast den Kältetod sterbenden Yoav, der von der äußerst spärlich bekleideten Caroline und dem mäßig angezogenen Emile gerettet wird, die keinerlei Probleme im herbstlich anmutenden Paris zu haben scheinen. Das sind irgendwie starke Symbole, aber der Film kann sich nicht davon befreien, dass es ärgerlich künstlich wirkt, was letztendlich dazu führt, dass einem das Zuschauen der Handlung irgendwie beliebig vorkommt. Kein Drama, das man gesehen haben muss, aber auch kein schlechter Film.

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