Triangle of Sadness

Jahr: 2022 | Drehbuch & Regie: Ruben Östlund | Satire | Länge: 147min

In meiner Funktion als „backbone of culture“[1] wollte ich es nicht versäumen, den neusten Film von Ruben Östlund im Kino zu schauen. Seit dem großartigen „The Square“ bin ich ein Fan des schwedischen Regisseurs und mit Freude hörte ich davon, dass sein neuestes Werk „Triangle of Sadness“ die Goldene Palme von Cannes im Frühjahr gewann (wie bereits 2017 der Vorgänger „The Square“). Das lässt einige Erwartungen aufkommen, auch durch die allesamt recht begeisternd klingenden Kritiken (die ich alle nur kurz anhörte, um nicht zu viel vom Film zu erfahren). Deshalb trollte ich mich – relativ spontan – in mein Nachbarschaftskino.

Carl (Harris Dickinson) ist Modell und bewirbt sich um einen neuen Job, nachdem er einige Jahre schon nicht mehr im menschlichen Vorführ-Geschäft war. Seine Freundin Yaya (Charlbi Dean) ist Influencerin und nach eigenen Angaben bestens im Geschäft, trotzdem soll lieber Carl die Rechnung in einem Edelrestaurant begleichen, was zu einer kleinen Beziehungskrise führt. Diese ist jedoch vergessen, als beide auf einer Luxus-Yacht Kreuzfahrt teilnehmen, auf welchen es sich die Super-Reichen des Planeten gut gehen lassen. Crew-Chefin Paula (Vicky Berlin) macht Ihre Angestellten darauf aufmerksam, dass alle Gäste nur den besten und exklusivsten Service genießen dürfen und ihnen alle Wünsche von den Lippen abgelesen werden sollen. Diese Aufgaben umzusetzen, gilt nicht unbedingt als wichtigste Präferenz des Kapitäns (Woody Harrelson), der sich lieber mit Alkohol in seiner Kajüte einschließt. „Triangle of Sadness“ weiterlesen

Höhere Gewalt

Jahr: 2014 |schwedischer Originaltitel: „Turist“ (internationaler Titel: „Force Majeure“)| Regie & Drehbuch: Ruben Östlund | Länge: 118min | Drama | Location: französische Alpen

Neulich wurde ich darauf hingewiesen das Ruben Östlunds neuer Film bei den Filmfestspielen von Cannes läuft[1]. Solche Hinweise sind Momente, wo man aus gefährlichem Halbwissen, zusammenhängende Informationen und Motivationen schmiedet. Ruben Östlund jedenfalls, so erahnte ich, war der Regisseur von „The Square“, einem der besten Filme, die ich im Jahr 2018 sah.[2] Wikipedia bestätigte meine Zuordnung von Film und Filmschaffenden und verwies gleichzeitig auf andere, frühere Werke des Schweden, wie „Höhere Gewalt“. „Höhere Gewalt“ weiterlesen

The Square

Jahr: 2017 | Regie und Drehbuch: Ruben Östlund | Gesellschafts-Satire | Länge: 142min | Location: Stockholm

„The Square ist ein Zufluchtsort, an dem Vertrauen und Fürsorge herrschen. Hier haben alle die gleichen Rechte und Pflichten.“ So steht es im Manifest für eine Kunstinstallation einer argentinischen Künstlerin, die im X-Royal Kunstmuseum in Stockholm gezeigt werden soll. Für Museumskurator Christian (Claes Bang) ist diese Installation, die aus einem eingegrenzten Quadrat auf einem gepflasterten Platz besteht, nur ein Kunstprojekt neben anderem, in seiner täglichen Arbeit aus Öffentlichkeitsarbeit, Management des Museums und den allgemeinen Verpflichtungen in der Szene der Künstler, Liebhaber und Mäzenen. So muss er der amerikanischen Journalistin Anne (Elisabeth Moss) ein Interview geben in welchem er die notorische Geldknappheit für moderne Kunst beklagt. Gleichfalls soll er eine Marketingkampagne  für die Installation „The Square“ absegnen, wo zwei dynamische PR-Jünglinge mal was ganz Neues aufziehen wollen, um viral Kunstwerk und Museum ins Gespräch zu bringen. Aber natürlich hat auch er Probleme, die über die reflektierte Welt des Kunstbetriebs hinausgehen, so wird ihm in einer fast schon eventhaft gespielten Szene sein Handy geklaut und er ersinnt einen scheinbar gerissenen Plan, es wieder zu bekommen. „The Square“ weiterlesen