Ted

Flugreisen, bei denen man einen eigenen Bildschirm im Vordersitz hat, sind schön. Wenn der Bildschirm dann noch über einige Filme zur freien Auswahl verfügt, wird es noch schöner. Dann muss man wählen und einige Faktoren sind dabei zu Rate zu ziehen. Nach hin und her überlegen, habe ich mich für leichte Unterhaltung mit Lachen entschieden. Und da ich mich an plakatierte Wände mit Werbung für den Film „Ted 2“ in Dresden erinnerte, dachte ich mir, warum mal nicht den ersten Teil (aus dem Jahr 2012 unter der Regie von Seth MacFarlane) sehen. Noch vor dem Start kann man dann schon Sprache und Untertitel wählen und beim Take Off läuft schon das Intro. So soll es sein. „Ted“ weiterlesen

Ich und Kaminski

Verfilmungen von Büchern wecken gern große Erwartungen, wenn man den entsprechenden Roman sehr mag. So geschehen bei Daniel Kehlmanns „Ich und Kaminski“. Wolfgang Becker, bekannt vom 2003er Kassenschlager „Good Bye, Lenin!“, nahm sich des Stoffes an und veröffentlichte in diesem Herbst seine Version des Buches.

Kunstkritiker Sebastian Zöllner (Daniel Brühl) möchte seine stotternde Karriere anschieben, indem er ein Buch über den in die Jahre gekommenen Maler Kaminski (Jesper Christensen) schreibt. Dieser stand einmal im Mittelpunkt der Kunstwelt, ist aber zunehmend in Vergessenheit geraten und heute erblindet. Zöllner muss also nur noch seine Geschichte aufschreiben, auf das Ableben des Altmeisters warten und schon hat er seinen ersten Bestseller. Doch der Plan beginnt schon mit Schwierigkeiten bei der Anfahrt auf das Kaminski-Anwesen in den Alpen. „Ich und Kaminski“ weiterlesen

Bernie

„Bernie“ ist eine amerikanische Komödie von Richard Linklater aus dem Jahr 2011. Da mich in letzter Zeit Matthew Mc Conaughey immer mehr begeistert, ich Jack Black schon immer sympathisch fand und Richard Linklater immer mal wieder hervorragende Filme rausbringt, sprach nichts dagegen nach zahlreichen Serien, auch mal wieder einen Film zu schauen.

Bernie (Jack Black) ist ein allseits populärer Typ in Carthage/Texas. Als Mitarbeiter einer Bestattungsfirma ist er Meister seiner Zunft. Seine Fürsorge gilt der ganzen Gemeinde. In der Kirche singt er, bei Musicalaufführungen im Ort führt er auch schon mal Regie und ist selbstredend immer als Schauspieler dabei und auch sonst genießt er bei den Einwohnern der Kleinstadt einen ausgezeichneten Ruf. Ganz im Gegenteil zu Marjorie Nugent (Shirley MacLaine), einer alten und reichen Witwe, die der Ruf einer Gewitterhexe vorauseilt, oder anders ausgedrückt, die auf einer öffentlichen Popularitätsskala genau am anderen Ende stehen würde als Bernie. Trotzdem freunden sich beide an und Bernie verbringt zunehmend mehr Zeit mit Majorie. Sie besuchen Museen, gehen ins Theater und unternehmen Reisen. Die anfänglichen Euphorie ebbt allerdings im Laufe der Jahre etwas ab, als Majorie mehr und mehr Besitz von Bernie ergreift und immer ungehinderter ihre Launen freien Lauf lässt, die sie nicht gerade als liebenswerte Person erscheinen lassen. Und so passiert es, dass aus einer freudigen Geschichte eine tragische Geschichte wird und Bezirksstaatsanwalt Danny Buck Davidson (Matthew Mc Conaughey) seine Arbeit aufnehmen muss. „Bernie“ weiterlesen

Das ewige Leben

Jetzt ist es schon wieder passiert. Ich habe mir tatsächlich wieder einen Film angeschaut, den ich als Buch schon kannte. Die mittlerweile vierte Verfilmung der von mir verehrten Brenner-Krimi Reihe ist in den Kinos. Das Trio Haas (Autor der Brenner Krimis), Murnberger (Regisseur) und Hader (Hauptdarsteller) haben sich zusammengesetzt und den wirklich wunderbaren Roman „Das ewige Leben“ in eine filmische Form gegossen. „Das ewige Leben“ weiterlesen

Manhattan

Erst neulich wurde an dieser Stelle, das Thema Schauplatz und filmische Umsetzung angeschnitten, am Beispiel von Baltimore und der Serie „The Wire“. Natürlich ist Woody Allens Film „Manhattan“ aus dem Jahr 1979 schon wegen seines Titels eine wundervolle Ergänzung für diesen Ideenbereich. Schauplatz ist New York, das Thema ist: Beziehungen von Intelektuellen in der Großstadt. In wunderbaren schwarz-weiß Bildern lernen wir zwei Pärchen kennen, zum einen Issac (Woody Allen), inzwischen 42 jährig, dessen Frau ihn für eine andere Frau verließ und die 17-jährige Tracy (Mariel Hemmingway) deren reine Jugendlichkeit nichts zuungunsten fehlender Lebenserfahrung verliert. Zum anderen Yale (Michael Murphy), verheirateter Universitätsdozent und seine Geliebte Mary (Diane Keaton) die mit der Situation von Yales Beziehungsstatus alles andere als zufrieden ist. „Manhattan“ weiterlesen

Das Schwein von Gaza

„Das Schwein von Gaza“ ist eine belgisch-französisch-deutsche Koproduktion aus dem Jahr 2011 des Franzosen Sylvain Estibal.
Der Fischer Jafaar (Saason Gabai) fischt vor der Küste von Gaza und dies höchst unerfolgreich, denn im Regelfall findet er nur Müll, bevorzugt Flip Flops, oder Fische von geringer bis kaum erkennbarer Größe und das nur, weil die Israelis die palästinensischen Fischer nur bis vier Meilen vor der Küste fischen lassen. Das alles führt nicht nur zu einer finanziellen Klemme, im ohnehin nicht mit Geld gesegneten Gazastreifen, sondern auch zu Missmut bei Jafaars Frau Fatima (Baya Belal), die sich noch dazu auch noch mit israelischen Soldaten rumärgern muss, die auf dem Dach, des ohnehin baufälligen Hauses des Fischers patrollieren. Bei einem seiner Fischzüge geht, wie ein Wunder, Jafaar ein Hängebauschwein ins Netz. Jetzt muss man sich nur einmal bewusst werden, wie viele Schimpfwörter es allein im Deutschen mit „Schwein“ gibt, potenziert dies und dann weiß man welches Standing diese Tiere im gelobten Land haben, ganz gleich ob bei Moslems oder bei Juden. Doch was machen mit dem Schwein? Erschießen will es Jafaar nicht, das bringt er nicht übers Herz. Günstigerweise gibt es unter den Palästinensern zahlreiche Gerüchte, die Juden in der benachbarten Siedlung würden schmutzige Geschäfte mit Schweinen machen und hier wittert Jafaar seine Chancen und trifft dabei auf Yelena (Myriam Tekaïa), eine jüdische Russin, die sich der Schweinezucht verschrieben hat. „Das Schwein von Gaza“ weiterlesen

Parada

„Parada“ ist eine serbische Tragikomödie von Srdan Dragojevic aus dem Jahr 2011. Balkankriegsveteran Micky Limun (Nikola Kojo) hat eine bewegte Vergangenheit als Krieger, europäischer Krimineller und Schläger hinter sich, lebt in Nachkriegsserbien und verdient sein Geld in einer Judoschule und mit einem angeschlossenen Sicherheits- und Personenschutzunternehmen. Nun möchte er seine neue Frau Pearl (Hristina Popovic) heiraten. Diese ist an einer eleganten und prunkvollen Hochzeit interessiert, organisiert von Theaterregisseur und Schwulenaktivist Mirko (Goran Jevtic). Jener lebt mit seinem Partner, dem Tierarzt Radmilo (Milos Samolov) ebenso in Belgrad, in einer sehr homophoben Gesellschaft, in welcher Homosexuelle nicht nur beleidigt, sondern auch tätlich angegriffen werden. Trotzdem möchte er eine Gay Pride organisieren, ein offensichtlich sehr gefährliches Unterfangen, denn Hooligans sind ganz wild darauf, Homosexuelle zu verprügeln. Micky, der ganz „normal“ homophob wie alle ist, liegt nichts ferner al eine Gay Pride zu schützen, muss es jedoch letztendlich tun, denn seine zukünftige Frau wird ihn sonst nicht heiraten. Da er aber in seinem Unternehmen niemanden finden kann, der Homosexuelle beschützen würde, muss er ehemalige Kriegsgegner in ganz Ex-Jugoslawien anheuern. „Parada“ weiterlesen

Der unglaubliche Burt Wonderstone

Es gibt Filme, denen man eigentlich keine Beachtung schenkt, so wie „Der unglaubliche Burt Wonderstone“. Nun gibt es aber auch Situationen, an denen man solche Filme schaut, die man sonst nicht beachten würde. Ein Bordentertainmentsystem beispielsweise, so wie es LAN Airlines auf dem Weg von Frankfurt nach Madrid zur Verfügung stellt, ermöglicht den Filmgenuss über den Wolken. Beachtet muss hierbei allerdings werden, das ein gewöhnlicher Flug von FRA nach MAD meist nur rund 2 Stunden dauert und daher kein Film mit Überlänge geschaut werden kann, da man sonst einfach mal nicht fertig wird. Also suchte ich mir, aus der zugegebener Maßen ziemlich reichhaltigen Bibliothek meines Systems, „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ aus, erstes weil er nur 101 Minuten lang ist und zweitens, weil eine leichte Komödie ideale Unterhaltung über den Wolken ist, wie ich finde. „Der unglaubliche Burt Wonderstone“ weiterlesen