Downsizing

Jahr: 2017 | Regie & Drehbuch: Alexander Payne | Science-Fiction Spielfilm | Länge: 135min |

Paul Safranek (Matt Damon), Ergotherapeut aus Omaha, Nebraska, führt mit seiner Frau Audrey (Kristen Wiig) ein eher unspektakuläres Leben. Umso spektakulärer jedoch, ist eine norwegische Erfindung, welche unseren Planeten vor Überbevölkerung, Klimakatastrophe und Verarmung schützen soll; das Schrumpfen der Menschheit, im Sinne seiner radikalen Verkleinerung auf rund 12cm Größe. „Downsizing“ weiterlesen

Niemals selten manchmal immer

Originaltitel: „Never Rarely Sometimes Always“ | Jahr: 2020 | Regie: & Drehbuch: Liza Hittman |Drama | Länge: 102 min

Manchmal wird man von den Kinokritikern seines Vertrauens dazu motiviert einen speziellen Film im Kino anzusehen. Das muss dann aber nicht immer dazu führen, dass man ebenso überzeugt vom Werk ist und wenn dies der Fall ist, tendiere ich zumindest dazu längere Erklärungen abzugeben, warum dies so ist, so wie im Folgenden. „Niemals selten manchmal immer“ weiterlesen

Eine Taube sitzt auf dem Dach und denkt über das Leben nach

Jahr: 2014 | Regie und Drehbuch: Roy Andersson | Spielfilm | 101 min

Und nochmal Roy Andersson. Da „Über die Unendlichkeit“ einige Erwartungen weckte, freute ich mich, Anderssons vorherigen Film „Eine Taube sitzt auf dem Dach und denkt über das Leben nach“ ansehen zu können. 2014 gewann der Streifen den Goldenen Löwen in Cannes und wurde auch sonst von der Kritik sehr wohlwollend behandelt. „Eine Taube sitzt auf dem Dach und denkt über das Leben nach“ weiterlesen

Über die Unendlichkeit

Jahr: 2019 | Regie & Drehbuch: Roy Andersson | Spielfilm | Länge: 76 min

Kino-Trailer sind nicht wirklich mein Ding. Sie verraten gern zu viel über einen Film und sind meist so überzeichnet, dass man sich so richtig für den Film nicht mehr begeistern kann. Ich mag es im Fall eines Kinobesuches mehr, überrascht zu werden, aber schauen sie sich mal diesen Trailer an:

„Über die Unendlichkeit“ weiterlesen

Tenet

Jahr: 2020 | Regie und Drehbuch: Christopher Nolan | Science-Fiction-Action-Spionage Film | Länge: 150min

Wo soll ich anfangen? Ich habe „Tenet“ jetzt einmal gesehen und die Frage ist nicht leicht zu beantworten, bei einem Film dessen Komplexität alles übertrifft, was ich bisher in 2,5 Stunden im Kino bewundert habe. Beginnen wir bei der Genre-Einordnung. „Tenet“ ist ein Science Fiction Film, weil er zwar in der Gegenwart spielt, aber von einer Technik der Zukunft erzählt, einer umgekehrten Entropie, welche Objekte temporal invertiert, oder anders formuliert; damit auch die restlichen 99,99% der Weltbevölkerung es nachvollziehen kann; es geht um Objekte die sich in der Zeit rückwärts bewegen, für die also gestern, morgen ist.
„Tenet“ ist gleichfalls ein Spionage Film, weil ein namenloser Geheimagent (John David Washington) mit dieser Technik vertraut wird und den Auftrag erhält herauszubekommen, was dahinter steckt, denn es wird vermutet, dass in der Zukunft eine Art von 3.Weltkrieg herrscht, bei welchem man Dinge in der Zeit zurücksendet, um schlimmstenfalls die Gegenwart zu zerstören.
Und „Tenet“ ist ein Action Film, weil Christopher Nolan, irgendwie einen Narren an vielen und breit aufgezogenen Action-Sequenzen gefressen hat, wenngleich diese Action-Szenen durchaus etwas Innovatives beinhalten und doch viel zu lang geworden sind (ein Problem das schon der Schluss von „Inception“ hatte).
Nach diesen tastenden Heranrücken an den Film, nun so etwas wie eine kurze Angabe, worüber er handelt:
In der Oper von Tallin findet ein terroristischer Überfall statt, bei dem der namenlose Spezialagent, als Mann der CIA eingreift und einen anderen Spion rettet und gleichzeitig ein wertvolles Objekt sichert. Jedoch wird der Spion von russischen Söldnern gefangen genommen und der einzige Ausweg scheint es zu sein, dass der Spion eine Todespille einnimmt, damit er seine Geheimnisse nicht preisgibt. Die Tablette jedoch scheint nicht zu wirken, denn der Spion findet sich gerettet auf einem Schiff wieder und wird auf einen offshore Windpark gebracht, um sich auf neue Einsätze vorzubereiten. Wieder reaktiviert, wird ihm von den temporär invertierten Objekten erzählt und ihm klar gemacht, er solle gefälligst den 3.Weltkrieg, oder gar Schlimmeres, verhindern. Ihm wird mit Neil (Robert Pattinson), ein weiterer Agent als Partner zur Seite gestellt. Ihr erster Weg führt sie zur indischen Waffenhändlerin Priya (Dimple Kapadia), welche wiederum meint, der russische Oligarch Andrei Sator (Kenneth Branagh) wäre in der Lage, radioaktive Waffen zu invertieren. Um an den Oligarchen heranzukommen, muss der Spion sich an dessen Frau Kat (Elizabeth Debicki) heranmachen, welche allerdings ein sehr unterkühltes Verhältnis zu ihrem Gatten pflegt, was wohl nicht nur daran liegt, dass sie – als Kunsthändlerin-  ihm einst unabsichtlich einen falschen Goya aufschwatzte, welcher in einem extrem gesicherten Lager im Osloer Flughafen liegt. Spätestens hier (sie merken es vielleicht bereits, geneigter Leser) fängt die Story von „Tenet“ langsam, aber sicher an, komplex zu werden, und zwar so komplex, dass es schier unmöglich ist, die Geschichte in all ihren Komplikationen zu verstehen, geschweige denn sie an dieser Stelle zu erzählen. „Tenet“ weiterlesen

Memento

Jahr: 2000 | Regie und Drehbuch: Christopher Nolan | Krimi |  Länge: 109 min |

Es ist an der Zeit ab und an einen Klassiker der Jahrtausendwende wieder neu anzusehen. Ein solcher ist mit Sicherheit „Memento“, ein Krimi, mit dem Christopher Nolan Anfang der 2000er Jahre seinen Durchbruch schaffte. Den Film zeichnet eine – in jenen Jahren der Jahrtausendwende so gern und kreativ angewendete – innovative Erzählstruktur aus. Memento besteht aus zwei Ebenen; bei der ersten Ebene laufen die verschiedenen Szenen rückwärts ab, jede Szene erklärt also was vorher passierte. Die zweite Ebene – in schwarz-weiß gedreht – erzählt chronologisch, den Vorlauf der Handlungen der ersten Ebene und erläutert gleichzeitig, was im Leben des Haupthelden Leonard (Guy Pierce) passierte. „Memento“ weiterlesen

La Virgen de agosto

Jahr: 2019 | Regie & Drehbuch: Jonas Trueba | Spielfilm | Länge: 125 min | Location: Madrid

Eva (Itsaso Arana) ist eine 33-jährige Madrilenin, welche die erste Hälfte des Augusts übergangsweise in einer Wohnung eines Bekannten wohnt, da dieser in die Ferien fährt. Eva will diese Tage nutzen, um Ihr Leben oder besser ihre Zukunft zu finden. Damit ist auch schon ganz grob der Plot von Jonas Truebas Spielfilm „La Virgen de agosto“ (deutsch: die Jungfrau des Augustes) beschrieben. „La Virgen de agosto“ weiterlesen

You Kill Me

Jahr: 2007 | Regie: John Dahl | Krimikomödie | Länge: 92min | Location: San Francisco

Frank Falenczyk (Ben Kingsley) hat ein Problem und sein Problem ist nicht, dass er für die polnische Mafia Auftragskiller ist, sondern das er deutlich zu viel trinkt und sein Alkoholismus seine Tötungsarbeit sehr stark beeinträchtigt. Also wird er von seinem Onkel (Philip Baker Hall) nach San Francisco geschickt, um zu entziehen. Dort tritt er den Anonymen Alkoholikern bei, wo er den trockenen Alkoholiker Tom (Luke Wilson) trifft und sich in die Managerin Laurel Pearson (Téa Leoni) verliebt. „You Kill Me“ weiterlesen

Was vom Tage übrig blieb

Originaltitel: „The Remains of the Day“ | Jahr: 1993 | Regie: James Ivory | Spielfilm | Länge: 134min | Location: aristokratischer englischer Landsitz in den 1930er und 50er Jahren

Darlington Hall ist ein traditionsreicher Landsitz in England. Chefbutler James Stevens (Anthony Hopkins) leitet die Geschicke des Personals schon sein gesamtes Berufsleben. Immer stand er für Lord Darlington (James Fox) zur Verfügung, doch dieser starb kürzlich einsam und verbittert, da er vor dem 2.Weltkrieg mit den Nationalsozialisten in Deutschland sympathisierte. Der neue Besitzer, der Amerikaner Jack Lewis (Christopher Reeve), kaufte das Schloss, auch weil er hier schon in den 1930er Jahren vor den Folgen einer zu freundlichen Politik gegenüber Nazi-Deutschland warnte und dabei Haus und Personal kennenlernte. Damals gehörte auch Miss Kenton (Emma Thompson) als Haushälterin zu diesem. Gemeinsam mit Mr. Stevens leitete sie das Personal in den 1930er Jahren, in einer Zeit als Darlington Hall Treffpunkt zahlreicher außenpolitischer Gesprächsrunden war. „Was vom Tage übrig blieb“ weiterlesen

Green Book

Jahr: 2018 | Regie: Peter Farrelly | Tragikomödie | Länge: 131min | Location: Südstaaten der USA in den 1960ern

Das Entstehen von ungewöhnlichen Freundschaften zu verfilmen, gilt ähnlich der Darstellung von Menschen, die sich ineinander verlieben, zu den beliebtesten Motiven einer Filmerzählung. Deshalb wäre es mir eigentlich auch nicht eingefallen, „Green Book“ zu schauen, der die Freundschaft zwischen zwei Männern beschreibt, die sich auf einer Konzertfahrt in den Süden der USA näher kennenlernen, aber da der Film den Oscar 2018 für den besten Film gewann, wollte ich mal einen Blick riskieren. „Green Book“ weiterlesen