GLOW

Idee: Liz Flahive, Carly Mensch | Dramedy-Serie | 2 Staffeln mit je 10 Folgen | veröffentlicht 2017 auf netflix

Manchmal kommt man zum Schauen von Serien, weil man weiß das man kein Internet haben wird und auf gut Glück etwas bei netflix runterlädt (in dem Moment, wo man noch Internet hat) und schaut wie es so ist. So geschehen bei „GLOW“, einer Dramedy-Serie von Liz Flahive und Carly Mensch in der sich alles um eine weibliche Wrestlingshow in den 1980er Jahren dreht. Diese TV-Showserie gab es tatsächlich, aber bei der netflix Umsetzung geht man lediglich auf die Idee von Glow, der „glorious women of wrestling“ zurück. „GLOW“ weiterlesen

The OA

Idee: Brit Marling, Zal Batmanglij | Mystery-Serie | 1.Staffel mit 8 Folgen | veröffentlicht 2016 auf netflix

Vor nicht allzu langer Zeit las ich einen Bericht über netflix. In diesem hieß es sinngemäß, dass das Geheimnis seines Erfolges darin liegt, eben nicht nach der Einschalt- bzw. Zuklick-quote zu schauen, sondern für mehr oder weniger jeden Geschmack etwas zu bieten. Es wurde das Beispiel der Serie „The OA“ gebracht. Eine intelligente Serie, die sich nur an eine kleine Zielgruppe wendet. Selbstverständlich ging mir damit der Name der Serie nicht mehr aus dem Kopf, denn wenn man mir sagt das etwas intelligent ist, will ich es auch sehen, vielleicht auch nur deshalb, damit ich mir selbst davon eine Meinung bilden und mein kulturelles Kapital auf den neuesten Stand halten kann.

Prairie (Brit Marling) springt von einer Brücke, scheinbar in den Tod, doch sie überlebt. Da jemand den Sprung filmt und auf youtube stellt, erfahren ihre Adoptiveltern Nancy (Alice Krige) und Abel (Scott Wilson) nicht nur, dass ihre Tochter noch lebt, sondern haben seit sieben Jahren erstmals wieder ein Lebenszeichen von ihr. Sie suchen das Krankenhaus auf, in welches sie gebracht wurde. Zu ihrer großen Überraschung hat Prairie ihr Augenlicht wiedergefunden, dass sie als Kind nach einem Unfall verloren hatte. Allerdings möchte Prairie nicht mit ihren Eltern über die Ereignisse der letzten Jahre sprechen und nennt sich von nun an „the OA“. Herrscht auf der einen Seite große Freude über ihr Auftauchen, so ist die Besorgnis über ihren jetzigen Zustand groß. Prairie sucht und findet fünf Menschen, den brutalen Nachbarsjungen Steve (Patrick Gibson), die verbitterte Highschool-Lehrerin Betty (Phyllis Smith), den seine zerrüttete Familie zusammenhaltenden Schüler Alfonso (Brandon Perea), den transgender Teen Buck (Ian Alaxender) und den ziemlich „normal“ wirkenden Teenager Jesse (Brendan Meyer) und lädt sie in ein verlassenes Haus ein. Sie alle hören sich The OAs Lebensgeschichte an, in welcher sie unter anderem von ihrem Verschwinden erzählt und wie sie von einem einsamen Wissenschaftler Names Hap (Jason Issacs) zusammen mit vier anderen Menschen gefangen gehalten wurde, wobei sie sich in einem von Ihnen, Homer (Emory Cohen), verliebte. „The OA“ weiterlesen

Westworld

Idee: Jonathan Nolan, Lisa Joy | Science-Fiction-Western Serie | 1. Staffel mit 10 Folgen | Erstausstrahlung 2016 bei HBO

Das Angebot neuer Serien hat sich in den letzten Jahren inflationär entwickelt. Man muss sich wohl von dem Gedanken verabschieden, der vor 10 Jahren noch galt, dass es einige „must-see“ Serien gibt, die man einfach gesehen haben muss, um mitzureden. Heute gibt es so viele, teilweise großartige Produktionen, dass es sehr schwer fällt überhaupt zu entscheiden, welche Serie man als nächstes starten soll.
Trotzdem gibt es auch im Dschungel der Neuerscheinungen immer wieder Werke, die fleißig besprochen und teilweise großartig werden und so etwas aus der Masse herausstechen. Dazu gehört wohl auch „Westworld“, dass auf einem Roman bzw. Spielfilm von Michael Crichton basiert und das (zumindest in der ersten Staffel) eine ungewöhnlichen Komposition so unterschiedlicher Genres, wie des Westerns und Science Fiction ist.

Die Serie spielt in einem Freizeitpark in einer entfernten Zukunft. Dieser Park ist gigantisch, sowohl was seine geografische Größe betrifft, als auch wegen seines Zwecks. Denn in „Westworld“ treten Menschen ein, um in eine Wild West Welt zu gelangen. In dieser Welt arbeiten Hosts, von einem Menschen nicht zu unterscheidende Roboter, mit einer außergewöhnliche hohen künstlichen Intelligenz, welche der Unterhaltung der Gäste dienen. Es geht rau zu in dieser wilden Welt, denn der Park animiert seine Besucher, sich auszuleben, seine Grenzen kennen zu lernen, vielleicht sogar das eigene, vor sich selbst verborgene, Ich herauszuschälen. Da im Park alles erlaubt ist und es ja „nur Roboter“ sind, vergnügen sich die Gäste bei Alkohol mit den Hosts, mit denen gern orgiastisch kopuliert wird, oder wenn das die Sinne nicht genug stimuliert, die man auch beliebig töten kann. Dieses ausschweifende „Vergnügen“ ist für viele Hosts täglich tödlich, für die Gäste aber ungefährlich, denn die Hosts, dürfen außer zu sich selbst, keiner Fliege etwas zu Leide tun. So müssen sie regelmäßig zur Reparatur, in einem gigantischen Wartungsbereich, wo sie zusammengesetzt und neu programmiert werden. „Westworld“ weiterlesen

Counterpart

Created by: Justin Marks | Science-Fiction-Spionage-Thriller | 10 Folgen | Erstausstrahlung 2017 auf Starz

Eine Frage die Sozialwissenschaften und die Humangenetik trennt ist, die nach dem „wer sind wir?“ Während die Humangenetik antworten würde, dass wir das Ergebnis unseres Genpools sind, würden die Sozialwissenschaften sagen, dass wir heute das sind, was die soziale Welt mit uns gemacht hat (und wir mit ihr). Dabei ist es uns Menschen möglich, uns einen Spiegel vorzuhalten und das Spiegelbild von uns selbst zu trennen. Wir können uns quasi von außen beobachten und unsere Handlungen bedenken. Und nicht nur das, wir können unser Individuum auch in eine fiktive Situation denken und uns vorstellen, was wäre gewesen wenn (wenn ich damals nicht krank gewesen wäre, wenn ich die Prüfung geschafft hätte, wenn ich die Gefühle beantwortet hätte, wenn ich etwas klüger veranlagt wäre…). Doch eines ist klar, das was wir heute sind, ist echt und eine alternative Version von uns, ist eine Fiktion, ein Hirngespinst, eine Geschichte.

Berlin. Während die deutsche Öffentlichkeit in Berlin schnell den Hort der Steuerverschwendung, vollends in die Hose gehender Bauprojekte oder die etwas ranzige und teilweise abgefuckte Partymetropole sieht, ist der Blick auf die Stadt für amerikanische Serienproduzenten ein eher historischer. Dort ist Berlin nämlich noch die geteilte Stadt zwischen den Systemen. Das aufeinander Prallen von zwei Seiten ist die ideale Kulisse, um spannende Spionagethriller zu drehen. In den letzten Jahren spielten neben der 5.Staffel von Homeland, auch Berlin Station in der deutschen Hauptstadt und mit Counterpart kommt nun eine weitere Serie dazu. Neben der Tatsache des Geheimdienstsettings spielen alle diese Serien in der Gegenwart (und nicht vor dem Fall der Mauer). Nun könnte man meinen, Counterpart wäre nur eine weitere Variation des historischen Themas in zeitgenössischer Kulisse. Dem ist nicht so!

„Counterpart“ erzählt die Geschichte einer sich verdoppelten Welt. Ende der 1980er Jahre entsteht auf einmal eine Kopie der Welt und damit eine andere Dimension. Die Menschheit bekommt ein Double. Eine Sicherheitskopie die von nun an, ein eigenes Leben führt. Nur die Geheimdienste wissen von dieser Entzweiung und können einen Übergang benutzen, von der einen Dimension in die Andere. Dadurch wird es möglich, sich selbst zu begegnen, das eigene Spiegelbild zu sehen, das sein eigenes Leben in einer eigenen Welt führt.
Wir schreiben das Jahr 2017 in Berlin. Hier befindet sich der Übergang zwischen den Dimensionen. Howard Silk (J.K. Simmons) lebt das eher unspektakuläre Leben eines Verwaltungsbeamten in einer UN-Organisation. Seine Frau Emily (Olivia Williams) wurde bei einem Verkehrsunfall verletzt und liegt seitdem im Koma. Plötzlich erscheint die Berufskillerin Baldwin (Sara Serraioccio) und versucht, einen Anschlag auf Emily zu verüben. Dieser scheitert. Das ruft den Howard Silk der anderen Seite auf den Plan, denn dieser ist ein Geheimagent, der wenig bis keine Skrupel kennt und die Situation klären soll. So treffen beide Howard Silks aufeinander, was für den einen, ein sehr überraschendes Erlebnis ist, da er über eine weitere Dimension keine Ahnung hatte und damit 99% der Bevölkerung beider Dimensionen gleicht.
Natürlich weiß man auf höherer diplomatischer Ebene beider Seiten um die jeweils andere Seite. Ein Gerücht geht um, dass 1997 die eine Seite ein Virus auf die andere Seite schleuste, was dort schließlich fast eine halbe Milliarden Menschen tötete. Seit diesem Moment gibt es, ganz im Verborgenen, Rachegelüste und Ideen diese auszuführen. „Counterpart“ weiterlesen

Godless

created by: Scott Frank | Western Mini-Serie | 7 Folgen | 2017 auf netflix veröffentlicht

In den fernen Weiten des Westens liegt das Örtchen La Belle, indem es nicht mehr schön ist, seit den paar hundert Einwohnern, der Großteil der Männer, bei einem Grubenunglück abhanden gekommen sind. Sheriff Bill McNue (Scoot McNairy) ist mit seinem jungen Assistenten Whity Winn (Thomas Brodie-Sangster) einer der ganz wenigen verbliebenen des „starken Geschlechts“, doch seine nachlassende Sehkraft bringen ihm den Ruf eines Feiglings ein. So ist es Bills Schwester, Mary Agnes (Merritt Wever) die so etwas wie das ordnende Oberhaupt des Örtchens ist. Das Leben ist hart hier draußen, noch dazu ohne männliche Unterstützung, ohne das Einkommen der Miene, doch immer noch besser als in Creede, wo die Gangsterbande von Frank Griffin (Jeff Daniels) den Ort in Schutt und Asche legte. Diese tödliche Attacke ritt Griffin, weil es das Gerücht gab, das das ehemalige Bandenmitglied und neue Erzfeindbild Roy Goode (Jack O‘Connell), sich da versteckt halten würde. Doch Roy Goode ist entkommen und findet Unterschlupf bei der toughen Pferdezüchterin Alice Fletcher (Michelle Dockery), die in ihrem jungen Leben schon viel miterleben musste und außerhalb von La Belle lebt. Glücklicherweise kündigt sich im Kampf gegen Griffin Hilfe an, in Form von Marschall John Cook (Sam Waterstone). „Godless“ weiterlesen

The End of the F***ing World

Mini-Serie mit 8 Episoden | 2017 | Premiere auf Channel 4 (UK)

James (Alex Lawther) steht nur wenige Tage vor seinem 18.Geburtstag und er scheint sich in seinem Leben wirklich sicher nur darüber zu sein, dass er Psychopath und von der Idee besessen ist, mehr als nur kleine Tiere umzubringen. Da taucht Alyssa (Jessica Barden) in seinem Leben auf, genauer gesagt in beider Schule. Sie wiederum ist ziemlich genervt von ihrem Leben, dem Konformismus ihrer Mitschüler und vor allem vom neuen Mann ihrer Mutter, der ihr Zwillinge schenkte, aber für Alyssa nichts übrig hat. Da ist ein stiller und eher sein eigenes – irgendwie schräges – Ding machender Junge wie James, einen Versuch Wert angesprochen zu werden. James wiederum sieht in Alyssa ein ideales Opfer für seine psychopathischen Fantasien. Aber irgendwie kommt er nicht wirklich dazu, denn bevor sich beide versehen, laufen sie von zu Hause weg und ihrer Zukunft entgegen, die bald daraus besteht auf der Flucht zu sein. „The End of the F***ing World“ weiterlesen

Top of the Lake

created by: Jane Campion, Geraerd Lee | 2013-2017| 2 Staffeln | Premiere auf dem Sundance Channel (in Dtl. auf ARTE)

Elisabeth Moss gehört ohne Zweifel zu den besten Serien-Schauspielerinnen unserer Zeit (insofern es überhaupt eine besondere Unterteilung des Schauspielberufs in dieser Richtung geben kann, aber tatsächlich ist sie mir eigentlich nur aus Serien bekannt). Wenn es dann noch um eine ziemlich gelobte Krimi-Serie in Neuseeland geht, dann weckt dies einige Erwartungen. „Top of the Lake“ weiterlesen

Dirk Gently’s holitischer Detektei – 2. Staffel

created by: Max Landis | 2017 | BBC America | 10 Folgen in der 2.Staffel (18 insgesamt) | Fantasyserie

Am 5. Januar 2018 veröffentlichte netflix die zehn Folgen der 2. Staffel von „Dirk Gently’s holitischer Detektei“, was mich sehr freute, denn die acht Folgen der ersten Staffel gehörten mit zum Besten, was ich im letzten Jahr an Serienkost zu sehen bekam.
In seinem neuen Fall wird Dirk Gently (Samuel Barnett) im „Black Wings“ gefangen gehalten, einem geheimen Labor der Regierung, die Menschen mit außergewöhnlichen Kräften studiert, um sie später einmal für Spezialaufträge einsetzen zu können. Der Chef der Einheit Sgt. Hugo Fridkin (Dustin Milligan) scheint aber deutlich überfordert mit den Experimenten zu sein, die er mit seinen Versuchspersonen anstellen soll. Währenddessen streifen Todd (Elijah Wood) und Farah (Jade Eshete) durch das Land auf der Suche nach Dirk und nach Todd’s Schwester Amanda (Hannah Marks). Sie landen schließlich in einem Ort, der so vergessen von der Welt ist, dass selbst die Polizei unter Sheriff Hobbs (Tyler Labine) und Assistentin Tina (Izzie Steele) keinerlei Verdacht schöpfen, als das Schicksal gleichfalls den eigentümlichen Magier The Mage (John Hannah) in den Ort führt, der dort auf die Hausfrau Suzie Boreton (Amanda Walsh)trifft, welche sich seinen Zauberstab aneignet. Und plötzlich scheint ungeahntes Leben in den Ort zu kommen, denn das märchenhafte Wendimoor liegt nahe. „Dirk Gently’s holitischer Detektei – 2. Staffel“ weiterlesen

Wermut

created by: Errol Morris | Dokudrama | sechsteilig | 2017 | netflix

Wermut ist ein sechsteiliges Dokudrama von Errol Morris, dass sich mit dem Tod des Wissenschaftler Frank Olson beschäftigt. Dieser fliegt 1953 aus dem Fenster eines New Yorker Hotels. Seiner Familie wird erzählt, er habe Selbstmord begangen. 20 Jahre später jedoch steht der Tod unter neuen Vorzeichen und die US-Regierung und der CIA entschuldigen sich bei der Olsen-Familie. Frank‘s Sohn Eric beginnt nun immer tiefer in die Geheimnisse des Todes seines Vaters zu tauchen. „Wermut“ weiterlesen

Ozark

created by: Bill Dubuque und Mark Williams | 2017 | auf netflix | bisher 10 Folgen in einer Staffel

Manchmal ist es tatsächlich Schade, dass einige Film- und Serientitel schon vergeben sind. „Die Hard“, oder auf deutsch: „Stirb langsam“ ist so einer, denn er würde ziemlich perfekt für die Serie „Ozark“ passen, der vielleicht „Breaking Bad“ am nähesten kommenden Serie der letzten Jahre. „Ozark“ weiterlesen